Man befinde sich derzeit im „Trennungsprozess mit dem Ziel einer einvernehmlichen Einigung“, sagte Firmenchef Jochen Kienbaum dem Manager Magazin. Seit seiner Berufung 2006 galt Jürgen Kunz als Hausjurist und enger Vertrauter von Eigentümer Jochen Kienbaum lange Zeit als potenzieller Nachfolger. Allerdings wurde dann doch Kienbaum-Sohn Fabian (Bild) seit zwei Jahren konsequent als Nachfolger für die Firmenspitze aufgebaut. Er verantwortet die Digitalisierungsstrategie und leitet den Berliner Standort. Sein Verhältnis zu Kunz galt nicht als harmonisch und Junior Fabian macht sich nun „ans Aufräumen“.
Das scheint auch nötig zu sein, denn die Beratung kriselt und sucht in Restrukturierungen einen Befreiungsschlag. 2015 verzeichnete Kienbaum einen Umsatzrückgang um fünf Millionen auf 110 Millionen Euro, die Zahl der Mitarbeiter ist seit 2013 von 730 auf aktuell knapp 650 gesunken. Probleme hat Kienbaum vor allem im Headhunting, der Kienbaum Executive Consultants, KEC; und leidet unter der digitalen Konkurrenz von Xing, Linkedin & Co. und der Tatsache, dass viele Unternehmen das Recruiting selbst in die Hand nehmen.
Allerdings dreht sich im Bereich Kienbaum Management Consultants, KMC; auch das Personalkarussell. Im Beratungszweig zu Human-Resources-Themen wechselte der Prinzipal der Automotive-Sparte zu „Hello Fresh“, und Markus Diederich, der Sprecher und Chef von KMC, will laut Manager Magazin auch das Haus verlassen. Ein möglicher Grund: KEC und KMC sollen innerhalb der KCI zusammengelegt werden – und Diederichs Position als Sprecher würde damit entfallen.