Kleine Beratungen digitalisieren nur langsam

Große Unternehmensberatungen übernehmen Digitalagenturen, gründen Joint Ventures oder heuern Digitalprofis an. In der Welt vieler kleiner Beratungshäuser ist die Digitalisierung indes noch nicht angekommen, schreibt das Magazin Finance.

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Die digitale Transformation ist derzeit der Verkaufsschlager Nummer eins in der Consultingbranche. Doch selbst ihre Geschäftsmodelle umzubauen, die neuen Technologien zu nutzen und die neuen Analyse-Tools einzusetzen, fällt vor allem kleineren Beratungsanbietern immer noch schwer. Das zeigt eine Befragung des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater (BDU) unter 233 Beratungshäusern (mit meist weniger als 50 Mitarbeitern) und 67 Klienten von Unternehmensberatungen.

Zwar ist die Branche laut BDU grundsätzlich den neuen digitalen Möglichkeiten gegenüber offen, schreibt das Finance-Magazin. Doch kleinere Unternehmensberatungen verfügten im Vergleich zu den großen Häusern nicht über dieselben Personalressourcen, das internationale Netzwerk oder auch das Budget, um Ideen für den Einsatz neuer Technologien in der Beratung zu entwickeln und auszutesten.

Oftmals geht deshalb das Thema Digitalisierung in der Liga der kleineren Beratungshäuser nicht über die Nutzung einfacher Basistechnologien hinaus. So nutzen 70 Prozent Audio- und Videokonferenzen, um mit ihren Kunden zu kommunizieren, ohne vor Ort bei ihnen präsent sein zu müssen. Auch das Dokumentenmanagement hat sich bei jedem zweiten Beratungshaus durchgesetzt.

Zum Vergleich: Self-Service-Consulting wie beispielsweise über eine Beratungs-App kommt bislang nur bei 18 Prozent zum Einsatz. Auf Analysetools wie Datamining setzen gerade einmal neun Prozent und lediglich vier Prozent auf Process-Mining-Tools.

Dabei stuft jeder zweite Unternehmensberater die Akzeptanz auf Kundenseite als hoch oder eher hoch ein. Deshalb sollten gerade kleinere Häuser ihr Angebot in diesem Bereich ausbauen. Denn sowohl die Berater als auch die Kunden erwarten von den Tools kürzere Projektlaufzeiten und damit verbunden auch Einsparungen – und die schnellen Digitalumsetzer können daher auf einen Wettbewerbsvorteil hoffen. Das Interesse ist bereits vorhanden: Sechs Prozent nutzen erst digitale Beratungstechnologien, 22 Prozent wollen sie aber bis Ende 2018 immerhin noch ausprobieren.


Quelle: Finance Magazin