Unternehmen planen ein IT-Projekt – und wissen nicht genau, wie und wo sie anfangen sollen. Dafür gibt es zwar Tausende von IT-Beratungs- und Systemhäusern, aber nicht jedes passt für das aktuelle Vorhaben. An diesem Punkt will Carsten Hochschon mit Knooing ansetzen: Er hat eine Plattform entwickelt, die Unternehmen mit dem passenden IT-Anbietern zusammenbringt.
Mit Algorithmen und menschlicher Expertise will er mit seiner Vermittlungsplattform für IT-Berater und Systemintegratoren besser vermitteln als es eine einfache Online-Recherche der potenziellen Kunden vermöchte. Er selbst hat IT-Beratung bei der Blu Salesforce GmbH gelernt und Knooing aus diesem Beratungshaus heraus gegründet.
Ein Ziel von Knooing ist es, „IT Made in Germany zu pushen“. Viele IT-Projekte gingen schief, weil IT-Kunden einfach von Anfang an nicht den passenden Partner auf ihr IT-Projekt angesetzt hätten. Die klassischen IT-Berater vermittelten immer wieder dieselben IT-Anbieter, zum Beispiel weil sie dafür die höchste Provision kassieren könnten. Dabei gebe es in Deutschland viele Hidden Champions mit tollen Ideen und Lösungen, die aber aufgrund der mangelnden Markenbekanntheit oftmals nicht zum Zuge kämen.
Das Prinzip von Knooing sieht dagegen anders aus: IT-Anbieter zahlen eine feste Gebühr, um auf der Plattform vertreten zu sein, bei einer erfolgreichen Vermittlung fällt noch einmal ein fixer Betrag an. Dafür unterstützt Knooing die IT-Anwender bei der Definition des geplanten Projekts und identifiziert über seine Datenbank den passenden IT-Partner.
Nach einem Bericht des Handelsblatts begleiten Hochschon und sein Team IT-Kunden und IT-Anbieter dabei auch noch nach Vertragsabschluss und stehen bei Konflikten als Schlichter zur Verfügung. Dafür gibt es bei Knooing eigens eine Psychologin, die bei Bedarf die Mediation übernimmt.
160 IT-Anbieter sind bereits auf der Plattform vertreten, die Zahl wächst kontinuierlich und mehr als 150 Aufträge will Knooing bereits vermittelt haben. Der größte soll im zweistelligen Millionenbereich liegen, zu den Kunden des Start-ups gehören Volvo Trucks und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Mittelfristig will Hochschon 15 bis 20 Millionen Euro umsetzen und könnte sich sogar vorstellen, Jobs für 100 Mitarbeiter zu schaffen.
Quelle: Handelsblatt, 26. Juli 2017, Printausgabe Seite 19