Schon im November 2013 hatte die dänische Sektion die Kündigung eingereicht, um geschlossen zu EY zu wechseln. Für den weit verzweigten Unternehmensverbund – KMPG International sitzt als lockerer Verbund in Zug – gilt das als beispielloser Vorgang. Intern befürchteten hochrangige Partner, schreibt die Börsen-Zeitung, dass die KPMG-Organisation dadurch den inneren Zusammenhalt verlieren könnte. Schließlich war gerade beabsichtigt, die Ländergesellschaften stärker zu integrieren, aber der Masterplan, alle Landesgesellschaften in diese europäische Obergesellschaft zu integrieren, sei steckengeblieben, schreibt die Börsen-Zeitung. Die dänische KPMG habe im Vorfeld der Kündigung sogar versucht, den Fusionsprozess gerichtlich zu stoppen, sei aber vor einem Züricher Gericht gescheitert.
Auch wenn weitere Wechsel sehr weit hergeholt wären, sähen viele in dem Vorgang einen strategischen Angriff von EY auf KPMG, schreibt die Zeitung. Jeder Weggang schwächt den Konkurrenten und in diesem Falle sogar gleich exponentiell. Daher passt der Neuzugang gut in die Strategie von EY. Die Börsen-Zeitung geht davon aus, dass sich der Wettbewerb unter den Big Four wegen der neuen EU-Regeln noch weiter verschärfen wird.
Quelle: Börsen-Zeitung, 13. Juni 2014, Printausgabe, Seite 11