Die Zeiten, in denen Wirtschaftsprüferfirmen über ihre Verbindungen ins Feld der Rechtsberatung nur wenig Worte verloren und jedweden Anschein im Keim erstickten, dass sie mit der Anwaltschaft allzu sehr verbandelt sein könnten, liegen nur wenige Jahre zurück.
Jetzt kündigte die Kanzlei KPMG Law öffentlich an, sich organisatorisch neu aufzustellen, damit ihre Anwälte künftig leichter mit der KMPG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zusammenarbeiten können. Die Bekanntmachung erfolgte jedoch nicht, ohne öffentlich ausdrücklich zu betonen, dass die Eigenständigkeit von KPMG Law dadurch nicht aufgegeben wird.
Und so sieht die neue Organisationsstruktur aus: Nach Informationen der Fachmagazine Legal Tribune Online (LTO) und Juve wird KPMG Law künftig in vier Solution Lines organisiert sein und orientiert sich dabei an der organisatorischen Aufstellung der KMPG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Zielgruppe einer dieser Solution Lines ist der Öffentliche Sektor, eine andere Solution Line bedient Banken und Versicherungen (Financial Services), wieder eine andere bietet Rechtsberatung im Rahmen von Transaktionen (Kauf und Verkauf von Unternehmen) an. Und die Solution Line „Legal Operations“ will sich vor allem mit Rechtsfragen beschäftigen, die bei Prozessveränderungen innerhalb von Konzernen und Familienunternehmen anfallen, etwa bei der Umsetzung von Themen wie Industrie 4.0.
Derzeit arbeiten 33 Partner und 220 Juristen für KPMG Law, die sich mit ihren vier neuen Solutions Lines direkt an Mandantengruppen richten. Die vier Solution Lines lösen die bisherigen zwölf Praxisgruppen ab.