Für KPMG Law war es 2007 ein Neustart gewesen. Zuvor hatte die Erstgründung 2003 von KPMG und der Rechtsanwaltskanzlei Beiten Burkhardt Goerdeler ihre Bande wieder gelöst und standen mit ihrem zweiten Start unter Erfolgsdruck. Seither wuchs KPMG Law jährlich zweistellig, so ihr Chef Manfred Kessler gegenüber der Börsen-Zeitung. 130 Millionen Euro will er in sieben bis acht Jahren erlösen. Dabei hält er es für möglich, dass sein Umsatz zukünftig ein Zehntel des KPMG-Netzwerkes ausmacht.
Das bisherige Wachstum generiert sich derzeit vor allem aus dem KPMG-Netzwerk, das mit 30 bis 40 Prozent zum Umsatzvolumen beiträgt, rund 20 Prozent des Umsatzes erwirtschaften die Rechtsberater mit Aufträgen, die sie unabhängig von dem Netzwerk akquieren. Der Rest sei unklar, wenn die Juristen beispielsweise zusammen mit KMPG bei einem Auftrag ins Rennen gehen. KPMG Law-Partner Stefan Suchan sieht weitere Wachstumspotenziale vor allem in den Bereichen Financial Services, Finanzmarkt-Themen (Mifid), Compliance/Interne Revision, Datenschutz und Urheberrechte sowie Governance-Beratung. Rückenwind erhofft sich KPMG Law vor allem durch die EU-Reform für Prüfer, die die Unternehmen dazu zwingen wird, regelmäßig ihren Prüfer zu wechseln. Darüber hinaus konzentrierte sich KPMG Law schon bisher auf große mittelständische Unternehmen und Familiengesellschaften und ist dort schon gut vorangekommen.
Quelle: Börsen-Zeitung, 06. Juni 2015, Printausgabe, Seite 9