Lebenslauf-Analyse: Werde ich mal Vorstand?

Wer bis ins Top-Management aufsteigen möchte, braucht Durchhaltevermögen. Der typische deutsche Konzernchef ist beim Amtsantritt 49 Jahre alt. Auslandserfahrung hilft, ein BWL-Studium muss nicht unbedingt sein.

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Aufgrund der Coronapandemie herrschte 2020 weltweit wenig Bewegung in den Chefetagen der Wirtschaft. Dafür gab es 2021 einen Rekordwert an Neubesetzungen im Top-Management. Zu diesem Ergebnis kommt nach einem Bericht auf Spiegel.de die Studie „Route to the Top“ von Heidrick & Struggles. Die Personalberatung wertet regelmäßig aus, wer an der Spitze der größten börsennotierten Unternehmen  der Welt steht und welche Lebensläufe dort hingeführt haben. In Deutschland haben die Berater die 40 größten Unternehmen aus dem Börsenindex DAX, sowie die nachfolgenden 50 aus dem MDax untersucht.

Viele Mitfünfziger, kaum Mitfünfzigerinnen

Zentrales Ergebnis: Der typische deutsche Konzernchef ist männlich, aktuell 55 Jahre alt und wurde kurz vor dem 50sten Geburtstag befördert. Auch wenn der Anteil an den Neuberufungen steige, sind nach wie vor nur drei Prozent der deutschen CEOs Frauen, schreibt Spiegel.de. Weltweit sind es immerhin sechs Prozent. Nur jeder fünfte CEO schaffte den Sprung an die Spitze hierzulande vor dem 45sten Geburtstag, weltweit gelingt das immerhin jedem vierten.

Auslandserfahrung hilft beim Aufstieg

Knapp 40 Prozent der deutschen Top-Manager haben Auslandserfahrung, ein Viertel kommt sogar aus einem anderen Land. Bevorzugt werden Kandidaten aus den eigenen Reihen: Nur jeder dritte Vorstandsposten wurde hierzulande extern besetzt. Ganz anders in Skandinavien: Dort kommt fast die Hälfte aller aktuellen CEOs von außen. In Frankreich und den USA zählt dagegen der passende „Stallgeruch“. Dort hat nur rund jeder fünfte Konzernlenker vor seiner Berufung woanders gearbeitet.

Vom Risikomanager  zum Vorstandsvorsitzenden

Traditionell werden die Top-Positionen oft mit Sparten- oder Finanzvorständen besetzt. Auch Chief Operation Officers (COOs), die das operative Geschäft verantworten, haben gute Chancen auf den Vorstandsposten. Grundsätzlich werde das Spektrum an gefragten Kompetenzen jedoch vielfältiger. Auch Experten für IT, Risikomanagement oder Strategieentwicklung können es in der digitalen und vernetzten Geschäftswelt bis ganz nach oben schaffen. Ein Studienabschluss ist in jedem Fall empfehlenswert: Weltweit hat die neue Generation an CEOS höhere Bildungsabschlüsse aufzuweisen als ihre Vorgänger.

 

Quelle: Spiegel.de