Mit Dienstwagen als Bonus können Arbeitgeber bei der Generation Y, der zwischen 1980 und 1995 Geborenen, nicht punkten. Als Statussymbol hat er ausgedient, gerade mal 15 Prozent der Neueinsteiger wollen noch ein Fahrzeug haben, so eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey. Deshalb locken die Recruiting-Beauftragten von Konzernen und Unternehmensberatungen mit neuen Mobilitätskonzepten.
Etwa McKinsey. Hier können die Mitarbeiter laut einer Handelsblatt-Umfrage zwischen drei Alternativen wählen: Dienstwagen, Firmenfahrrad oder die Nutzung eines sogenannten Mobilitätsbudgets. Bis zu einem bestimmten Limit können die Mitarbeiter sich die Kosten für die private Nutzung von Mietwagen, Carsharing, Bus und Bahn von ihrem Unternehmen erstatten lassen.
Wettbewerber Boston Consulting Group (BCG) hat mit der Autovermietung Sixt eine interne Mobilitätsplattform namens MaaS geschaffen. Jeder Berater hat ein Budget und kann bis zu einer bestimmten Grenze alle Sixt-Angebote vom Auto über Carsharing („Drive now“) bis hin zu den Sixt-Fahrdiensten nutzen.
Neben den klassischen Jobtickets bieten andere Unternehmen eine arbeitgeberfinanzierte Bahncard an, Carsharing-Gutscheine oder feste Pauschalen für Mitarbeiter, die auf ein Auto verzichten.
Hinzu kommen neue Angebote. SAP etwa setzt auf die von eigenen Mitarbeitern entwickelte App TwoGo für firmeninterne Mitfahrgelegenheiten, Allianz bietet ein firmeneigenes Carsharing-Angebot feil, die Telekom organisiert firmeneigene Shuttles. Neuester Trend aber sind E-Bikes, die der Fiskus schon 2012 steuerlich dem Dienstwagen gleichstellte.
Das hat nicht zuletzt zum Boom der Elektro-Fahrräder beigetragen. Allerdings ändern sich die Wünsche mit dem Alter. Gründet der Mitarbeiter eine Familie oder zieht aus der Stadt hinaus aufs Land, wird der Dienstwagen wieder zu einer beliebteren Alternative.
Quelle: Handelsblatt, 10. August 2017, Printausgabe Seite 20