"Wir haben die Krise in 33 Monaten durchschritten, damit hat sich die Logistik in Deutschland respektabel geschlagen", resümierte Raimund Klinkner, Vorstandsvorsitzender der Bundesvereinigung Logistik (BVL) sowie Chef des Unternehmens Knorr-Bremse auf dem 27. Deutschen Logistik-Kongress in Berlin. Allerdings gilt auch: Die krisenbedingten Einbrüche in der Logistik waren stärker als die der Gesamtwirtschaft. 2009 durchlitt die Branche ein Umsatzminus von neun Prozent und mehr als 1.000 Insolvenzen mittelständischer Betriebe.
Um künftig besser mit Schwankungen im Geschäft umgehen zu können, feilen die Unternehmen jetzt an krisenfesteren Geschäftsmodellen. Wie zum Beispiel das Netzwerk Transcoop 09: Zu diesem schlossen sich in der Not des Krisenjahres 2009 66 Logistikunternehmen zusammen, um künftig ihre Aufträge gemeinsam zu bearbeiten. Mit über 90 internationalen Niederlassungen, 6.500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von einer Milliarde Euro kann Transcoop 09 längst mit den Großen der Branche konkurrieren.
Die Zusammenarbeit ermöglicht es, teure Leerfahrten zu vermeiden und flexibler auf Kundenwünsche einzugehen. Das genau sind auch die größten Herausforderungen, denen sich Logistikunternehmen zurzeit stellen müssen. Die Gretchenfrage lautet: Wie können wir intelligent wachsen und den Engpässen begegnen, die sich bei Logistik-Managern, Hochschulabsolventen und qualifizierten Fachkräften schon jetzt zeigen? Fazit: Wer einen Job in der Logistik sucht, hat gute Karten. (4. November 2010)
Quelle: Handelsblatt