PwC und SMI fragten Branchenexperten aus Industrie, Forschung und Politik, für wie wahrscheinlich sie Angriffe auf die globalisierten Lieferketten halten. Das Ergebnis: Eine Zunahme gezielter Angriffe auf die Lieferketten ordnen die Experten eine Eintrittwahrscheinlichkeit von 56 Prozent zu. Der Schaden durch Hacker-Angriffe wird dabei als zukünftig deutlich größer eingeschätzt, als der physischer Attacken (Eintrittswahrscheinlichkeit 50 Prozent).
Die berechtigte Angst vor Terroristen, Piraten und Cyber-Kriminellen verteuern Transporte und machen sie wesentlich aufwändiger. Denn 90 Prozent des weltweiten Handelsvolumens konzentriert sich auf knapp 40 Knotenpunkte, was die Gefahren erhöht, so die Studie "Transportation & Logistics - Securing the Supply Chain". Logistiker müssen ihre gesamte Lieferkette einem verpflichtenden Sicherheitscheck unterziehen - und dafür brauchen sie Experten, die alle denkbaren Gefahrenszenarien analysieren und geeignete Gegenmaßnahmen entwickeln.
So müssten Unternehmen in der Lage sein, bei einem Ausfall eines Zulieferers schnell Alternativen zu finden oder andere Routen zu entwickeln. Reeder meiden heute schon die Frachtpassage über den Suez-Kanal und den Golf von Aden wegen der Piraten, was dem Staat Ägypten jährlich 640 Millionen Dollar Verlust beschert. Weil es aber trotz der Risiken keine Abkehr vom globalen Transportverkehr geben wird, müssen die Logistiker auf den Einsatz fortschrittlicher Technologien setzen (Eintrittswahrscheinlichkeit 60 Prozent). Von staatlichen und zwischenstaatlichen Institutionen erwarten die Logistikexperten keine großen Impulse für mehr Sicherheit (Eintrittswahrscheinlichkeit 44 Prozent). (5. Juli 2011)
Quellen: PricewaterhouseCoopers/SMI