Managementberatung „Made in Germany“ floriert

Nicht nur bei McKinsey, BCG & Co, also den international aufgestellten Unternehmensberatungen, läuft es rund – auch im Feld der Managementberatungen deutschen Ursprungs verbuchten viele Häuser 2017 zweistelliges Wachstum. Das soll 2018 auch so weitergehen. 

Matthias Bozek/ pixelio.de

Jedes Jahr nimmt der auf die Consultingbranche spezialisierte Marktforscher Lünendonk die deutschen Managementberatungen unter die Lupe und erstellt sein allseits bekanntes Beraterranking. Um in die Lünendonk-Liste aufgenommen zu werden, müssen Beratungshäuser ihre Gründungshistorie und Kapitalmehrheit in Deutschland haben – und mindestens 60 Prozent ihres Umsatzes mit Managementberatung erzielen. Für das aktuelle Ranking hat Lünendonk die Daten von 70 Managementberatungen analysiert. Der Spitzenreiter heißt mal wieder Roland Berger. Das Haus schaffte es mit 2.400 Mitarbeitern 2017 auf einen geschätzten Umsatz von 550 Millionen Euro und erwirtschaftete damit bei gleicher Mannstärke zehn Prozent mehr Umsatz als 2016. Und das, nach eigenen Angaben von Roland Berger, bei hoher Profitabilität.  

Insgesamt legten die deutschen Managementberatungshäuser 2017 durch die Bank zweistellig zu. Mit einem Wachstum von 12,5 Prozent übertrafen sie erneut die eigenen Prognosen. Sie feiern bereits im vierten Jahr in Folge ein zweistelliges Plus. Als Spitzenreiter, was das Wachstum angeht, erwies sich Q-Perior, die um 35 Prozent zulegten. 17 Prozent des Umsatzzuwachsen stammen hier aber aus dem Kauf der Schweizer P5 Group. Der wahre Sieger ist daher Porsche Consulting mit einem Plus von 19,3 Prozent aus eigener Kraft.

Die Champagnerlaune hält weiter an. Eine florierende Wirtschaft und die digitale Transformation heizen den Beratermarkt nach wie vor an, weshalb auch die internationalen Beratungen rund zwölf Prozent in Deutschland zulegten. Für das laufende Jahr 2017 erwarten die deutschen Beratungen mit 12,4 Prozent ein ähnlich hohes Wachstumsniveau wie 2017. Und 2019 erhoffen sich die Häuser sogar ein Plus von 13 Prozent.

Das schaffen sie aber nur mit Neueinstellungen: Sie planen, ihre Belegschaften um rund 21 Prozent aufzustocken, wobei der Anteil der Berufseinsteiger bei 40 Prozent liegen soll.

Quelle: Finance-Magazin, Wirtschaftswoche, Lünendonk