Was Projekte und Initiativen rund um Kosteneinsparungen, das Experimentieren mit neuen Wachstumsquellen oder neuen Technologien angeht, herrscht in den Unternehmen weltweit wachsende Umtriebigkeit. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des britischen Marktforschungsinstituts Source for Consulting. Seit 2013 befragen die Briten jedes Jahr Hunderte von Unternehmen weltweit. Antworteten 2013 ganze 72 Prozent, dass sie neue Initiativen angegangen seien oder planten, waren es 2014 bereits 80 Prozent und 2015 schon 84 Prozent. Mit der Umtriebigkeit, Veränderungen anzustoßen, stieg gleichzeitig die Bereitschaft der Unternehmen, sich externe Berater ins Haus zu holen. 2013 sagten 45 Prozent der Unternehmen, dass mit den neuen Aktivitäten auch der Einsatz von Beratern zunehmen werde, 2014 waren es 48 Prozent und 2015 schon 54 Prozent.
Dabei stellte der Marktforscher Source for Consulting fest, dass die Unternehmen vor allem aus zwei Gründen auf Berater zurückgreifen: Entweder sie brauchen einen ganz bestimmten Experten für das jeweilige Thema oder auch nur ein paar zusätzliche Hände, die das Thema mit vorantreiben. Oder es geht den Unternehmen darum, eine Beratungsfirma zu beauftragen, die zum Beispiel ein groß angelegtes Transformationsprojekt übernehmen kann. Beratungshäuser können diese beiden Kundenwünsche erfüllen und beide Felder verbuchen weiterhin Wachstum. Im ersten Fall jedoch – wenn es darum geht Einzelberater oder ein Team aus Spezialisten zur Verfügung zu stellen, bekamen die Consultinghäuser vor allem im vergangenen Jahr zunehmend die Konkurrenz von Freelancern und Plattformen zur Vermittlung von Einzelberatern und Kleinstteams zu spüren.
„Im letzten Jahr waren es ungefähr doppelt so viele Unternehmen, die davon ausgingen, dass sie mehr Einzelberater einsetzen würden, als Unternehmen, die den Einsatz von Beratungsfirmen als wachsenden Markt einstuften“, sagt Source for Consulting-Gründerin Fiona Czerniawska. Diese Schere hat sich bei der aktuellen Befragung aus 2015 jedoch wieder geschlossen. Diesmal stuften dreimal so viele Organisationen den Einsatz von Beratungsfirmen als wachsenden Markt ein wie Unternehmen den Einsatz von Einzelberatern ansteigen sahen.
Das liegt – so Source for Consulting – zum einen daran, dass mit den neuen Projekten Teams gefragt sind, die auch eine Verantwortung für den Erfolg übernehmen können – wozu Freelancer-Berater nicht in der Lage sind. Zum anderen aber begründet Fiona Czerniawska den neuen Trend damit, dass die Auftraggeber von Beratern einfach derzeit zu beschäftigt sind, um sich die passenden Berater selbst herauszusuchen und ein Team aus externen Kräften zusammenzustellen. Source for Consulting kommt deshalb zu dem Schluß, dass der Markt für Freelancer-berater vorerst zumindest sein Limit erreicht haben könnte.
Quelle: Source for Consulting, 17. April 2015
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