Der Brite hat offensichtlich bei den Direktoren von McKinsey beste Karten. Denn bei McKinsey herrscht eine klare Zweiklassengesellschaft. Hier sind nicht alle Partner gleichberechtigt, die Stimmen der Direktoren fallen bei den Wahlen zum Weltchef stärker ins Gewicht. Hauptaufgabe von Dominic Barton werde es in den nächsten Jahren sein, den Schaden zu begrenzen, den der Insiderskandal um den New Yorker Hedgefonds Galleon angerichtet hat, meint die Financial Times.
In den Skandal verwickelt war Bartons Vorgänger Rajat Gupta (63). Dem Ex-McKinsey-Weltchef und Ex-Goldman-Sachs-Verwaltungsrat wird vorgeworfen, einem Freund durch den Verkauf von vertraulichen Informationen über mehrere Jahre hinweg illegal Millionengewinne verschafft zu haben. Im Mai ziehen die United States of America gegen Gupta vor Gericht. Sein spektakulärer Fall brachte McKinsey vor allem in den USA in Misskredit.
Guptas Geschichte zeigt, dass Insiderhandel kein Kavaliersdelikt ist, sondern einen direkt ins Gefängnis führen kann. Gupta mag sich tatsächlich keiner Schuld bewusst sein, schließlich hat er doch nur Telefonate geführt. Wie schmutzig und gefährlich White-Collar-Kriminalität dennoch ist, muss jetzt das Gericht klären. Für McKinsey ist der Prozess eine Belastung, schließlich müssen die Kunden der Meckies darauf vertrauen können, dass die Informationen, die sie den Strategieberatern anvertrauen, auch wirklich geheim bleiben.
(März 2012) Quellen: Handelsblatt, FAZ