In dem Bericht der Süddeutschen Zeitung heißt es, die Wissenschaftler hätten in den untersuchten 160 deutschen Börsenunternehmen gerade mal 56 Frauen in Vorstandspositionen gezählt – bei insgesamt 697 Posten, die es in dieser Hierarchieebene gibt. 110 Firmen, so schreibt die Süddeutsche mit Bezug auf den Bericht der Allbright-Stiftung, hätten überhaupt keine Frau im Vorstand, in 15 leistet man sich noch nicht mal eine im Aufsichtsrat.
Der deutsche Unternehmensvorstand, so stellen die Forscher fest, sei weiß, um die 50, aus Westdeutschland, gelernter Ingenieur oder Wirtschaftswissenschaftler – und vor allem männlich. Die Crux: Diese Gattung rekrutiert bei jeder weiteren Stellenbesetzung auch nur wieder jemanden aus dieser Gattung. In dieser Monokultur sei es mangels Reibung zwar einfach zu arbeiten und zu führen. Allerdings bringen sich die Unternehmen so aber auch um die Innovationskraft, die gemischte Teams und Diversität mit sich bringen.
Wie es in der Süddeutschen heißt, habe eine Studie unter 2.400 Unternehmen in 2012 ergeben, dass Unternehmen mit mindestens einer Frau im Vorstand um mehr als ein Viertel besser im Markt abschnitten als reine Männerläden. Gemischte Teams bringen unterschiedliche Sicht- und Denkweisen ins Spiel. Das macht das Arbeiten möglicherweise anstrengender, befruchtet aber auch zu neuen Ideen und Lösungen. Deutsche Unternehmen müssten aufpassen, so die Forscher, dass andere Länder mit höherer Frauenquote im Vorstand – wie etwa Schweden und die USA – nicht aufgrund der Erfolge durch Diversität uneinholbar davonziehen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung