Mentale Erschöpfung im Job – wie man sie erkennt und wieder los wird

Jeder hat mal gute und mal schlechte Tage im Job. Wenn einem die Arbeit aber so gar nicht mehr von der Hand gehen will, kann das auch ein ausgewachsener Erschöpfungszustand sein. In Corona-Zeiten keine Seltenheit.

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Das stellt das US-Magazin Fast Company fest und erläutert in einem Beitrag, wie man so eine mentale Erschöpfung an sich selbst erkennt und was man dagegen tun kann.

Corona zehrt an den Nerven
Dass so ein emotionales Dauertief gerade in Coronazeiten öfter vorkommen kann und auch gerne die erwischt, die sonst wie ein Wirbelwind im Job agieren, erklärt der Beitrag damit, dass es aktuell für viele anstrengend und schwierig ist, die pandemiebedingte Hilfslosigkeit zu akzeptieren und zu ertragen. Zudem befinden sich viele aus Angst vor Ansteckung in einem ständigen Alarmzustand. Das zehrt natürlich auf Dauer an den Kräften und den Nerven und hinterlässt einen kraftlos im Job.

Der Fast-Company-Beitrag nennt vier Anzeichen, an denen man erkennt, dass die abgrundtiefe Müdigkeit ein bisschen mehr ist als einfach nur ein schlechter Tag:

> Man arbeitet ständig ineffizienter als sonst. Wer plötzlich für jede Aufgabe – wie spannend sie auch sein mag – zigmal länger benötigt als „früher“ und sich stattdessen in Nebensächlichkeiten verliert, könnte geistig überfordert sein.

> Das Mitgefühl für andere kommt einem abhanden. Toleranz und Verständnis für andere zu haben kostet Energie, und wer letztere gerade noch aufbringt, um Routineaufgaben zu erledigen, dem fehlt sie eben für die übliche Empathie für andere.

> Die eigene Aufschieberitis nimmt ganz neue Ausmaße an. Gut strukturierte Menschen fangen an, Dinge ständig zu vertagen, bisherige Auf-die-letzte-Minute-fertig-werder kommen gar nicht mehr zurecht.

> Die Ess- und Schlafgewohnheiten verändern sich. Wer geistig erschöpft ist, hat auch nicht mehr wirklich viel Energie, sich um sich selbst zu kümmern. Manche fangen dann an, maßlos zu essen, andere vergessen Mahlzeiten. Gleiches gilt fürs Zubettgehen oder Aufstehen.

Und so geht man am besten mit mentaler Erschöpfung um:

> To do’s kleinteilig aufschreiben, abhaken, Zeiträume strecken. Durch die Pandemie haben wir ganz neue zusätzliche Infos und To do‘s auf dem Zettel, stellt Fast Company fest. Das reicht von „immer eine frische Maske dabeihaben“ bis zu neuen Arbeitsroutinen im Home Office. Immer an all das Neue denken zu müssen, kann zusätzlich ermüden. Deshalb ganz schlicht alles, was einem an To do’s einfällt aufschreiben und sukzessiv abhaken. Das gibt einem das Gefühl von Kontrolle zurück. Und: sich einfach ganz offiziell mehr Zeit für einzelne Projekte zugestehen. Geht halt grad nicht schneller – und ist auch okay.

> Sport treiben – mindestens 30 Minuten pro Tag. Bewegung und Aktivität versorgt den Körper mit guten Endorphinen, die einem aus dem Loch heraushelfen.

> Zurück zur Natur – auf das Hier und Jetzt fokussieren. Bevor man sich immer wieder von Katastrophenszenarien übermannen lässt – „oh Gott, wie soll das alles nur werden“ – hilft es, sich regelmäßig auf seine fünf Sinne zu konzentrieren: Was fühle, höre, sehe, rieche und ertaste ich gerade? Wölkchen zählen, dem Regen zuhören, Lieblingsmusik hören oder dem Freund ein paar Witze rüberschicken – all da hilft, einen wieder im Hier und Jetzt zu verankern. Die Welt besteht nicht nur aus Corona.

> Atemtechniken nutzen. Das nimmt Spannung und senkt den Blutdruck. Fast Company schlägt die 5-5-5-Methode vor: Fünf Sekunden einatmen, fünf Sekunden halten, fünf Sekunden ausatmen. Und solange wiederholen, wie man es für nötig hält.

Quelle: Fast Company