Sauggreifer arbeiten nach einem einfachen Prinzip: Sie erzeugen einen Unterdruck und können Gegenstände höchst unterschiedlichster Art ansaugen und so von einer zur anderen Stelle bewegen. Dahinter steckt hohe Ingenieurkunst, die vor allem in der Robotik und in der Logistik gefragt ist, weil sich die Automation damit erheblich beschleunigen lässt.
Breiter Einsatz von Vakuumtechnik in der Automation
Ein Vakuum kann Autokarosserien genauso ansaugen wie Spanplatten, Computerbildschirme und Handy-Displays und sie per Greifsystem automatisch woanders platzieren oder fixieren. Gerade in den Verteilzentren der Logistikunternehmen spart diese Technik viel Zeit und Kosten. Roboter können Arbeiten, die bislang noch von Personal erledigt werden, wesentlich effizienter übernehmen. Gleiches gilt für die Automation in Industrieanlagen, wo Tätigkeiten ersetzt werden können, die bisher manuell erledigt wurden.
Marktführer der Vakkumtechnik beliefert Logistiker
Vor allem der Wachstumsmarkt des Onlinehandels mit seinen großen Verteilzentren, die Millionen von Paketen bewegen müssen, steht Schlange bei den Anbietern. Marktführer, schreibt die FAZ, sei das 1.500-Mitarbeiter zählende Familienunternehmen J. Schmalz GmbH im Schwarzwald, das seine Aufträge aus der schwächelnden Autoindustrie mit Kunden aus der Logistik ersetzen konnte. Neun Prozent der Erlöse hat das Unternehmen in Forschung und Entwicklung gesteckt. Seine Kunden können heute per Computer einfache Greifer selbst konfigurieren und am 3D-Drucker ausdrucken. Die nächste Stufe ist die Kommunikation der Greifer mit einem Roboter und übergeordneten Systemen über eine digitale Schnittstelle. Per Datenanalyse lassen sich dann Stillstände verhindern und der Roboter-Einsatz optimieren.
Die Schwarzwälder arbeiten derzeit noch an einem zweiten Standbein: Sie entwickeln und fertigen sogenannte Redox-Flow-Stacks zur Energiespeicherung in stationären Großbatterien, die bei Photovoltaik- und Windkraftanlagen zum Einsatz kommen. Hier sieht sich das Unternehmen selbst noch im Start-up-Modus, schreibt die FAZ, doch wie auch die Vakuum-Technik biete auch diese Technologie langfristig gute Zukunftsperspektiven für Ingenieure.
Quellen: FAZ, 28. Dezember 2020, Printausgabe Seite 21