Ob Du Urlaubsgeld bekommst oder nicht, hängt von mehreren Faktoren ab. Der mit Abstand wichtigste ist die Tarifbindung. So erhalten 74 Prozent der Beschäftigten in tarifgebundenen Unternehmen der Privatwirtschaft ein Urlaubsgeld, aber nur 36 Prozent der Beschäftigten in Unternehmen ohne Tarifvertrag. Wenn Du in Ostdeutschland arbeitest, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass Du Urlaubsgeld bekommst als in Westdeutschland: Während im Osten 32 Prozent der Beschäftigten ein Urlaubsgeld erhalten, sind es im Westen 48 Prozent. Dieser Unterschied ist in erster Linie auf die deutlich geringere Tarifbindung im Osten zurückzuführen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Größe des Unternehmens, da die Wahrscheinlichkeit, Urlaubsgeld zu erhalten mit zunehmender Beschäftigtenzahl ansteigt.
Große Branchen-Unterschiede
Die Höhe des tarifvertraglichen Urlaubsgeldes ist je nach Branche sehr verschieden: Zwischen 180 und 2.627 Euro bekommen Beschäftigte in der mittleren Vergütungsgruppe dieses Jahr als tarifliches Urlaubsgeld (ohne Berücksichtigung von Zulagen/Zuschlägen, bezogen auf die Endstufe der Urlaubsdauer). Das zeigt die aktuelle Auswertung des WSI-Tarifarchivs für 22 Tarifbranchen (siehe Abbildung 3 in der pdf-Version sowie die Tabellen 1 und 2; Stand: April 2022). Am wenigsten Urlaubsgeld bekommen Beschäftigte in der Landwirtschaft und im Hotel- und Gaststättengewerbe. Die höchsten Zahlungen erhalten alle, die in der Holz- und Kunststoffverarbeitung, in der Papier verarbeitenden Industrie, in der Metall- und der Druckindustrie, im Kfz- und im Versicherungsgewerbe, im Einzelhandel, im Bauhauptgewerbe und in der Chemie-Industrie arbeiten.
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Quelle: Lohnspiegel.de