Abschussrampen für Raketen gelten wegen des komplexen Planungsrechts in Deutschland auf Land für kaum realisierbar. Das Raumfahrtunternehmen OHB gab daher den Anstoß für eine schwimmende Plattform auf der Nordsee. Die Bremer gründeten daher mit BLG Logistics, dem Versicherungsspezialisten Lampe & Schwartze sowie der Reederei Harren die „German Offshore Spaceport Alliance“, um am Zukunftsmarkt Raumfahrt teilzunehmen. Allein OBH sucht derzeit knapp 200 neue Mitarbeiter, darunter Ingenieure und IT-Spezialisten.
Viele Kleinstsatelliten sollen ins All
Der Markt ist lukrativ. Bis 2030, so rechnet der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), sollen allein 15.000 Kleinstsatelliten ins All geschossen werden. Kleinstsatelliten wiegen maximal eine halbe Tonne und sollen helfen, große Satellitenfelder im Orbit aufzubauen. 2040 soll die kommerzielle Raumfahrt oder der „New Space“ bereits eine Billion US-Dollar umsetzen.
Potenzial der Satelliten-Branche ist groß
Ob das Projekt tatsächlich in der Nordsee realisiert werden kann, steht noch in den Sternen. Denn weder die Schifffahrt noch Windparks, aber auch nicht die Natur sollten unter dem Abschuss von Trägerraketen leiden. Dennoch hält das Konsortium an den Plänen fest – und auch unabhängig von der Realisierung ist der Personalbedarf angesichts der Chancen in der Branche groß.
Quelle: FAZ, 6. September 2021 (Bezahlschranke)