Otto positioniert sich als fairer Gegenentwurf zu Amazon

Der Versandhändler Otto greift den Handelsgiganten Amazon von seiner schwachen Seite an. Die Botschaft: Otto zahlt Steuern, legt Wert auf fairen Handel und einen möglichst niedrigen CO2-Fußabdruck, schreibt die FAZ.

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Wer online bestellt, nutzt meist Amazon. Doch die Zahl derjenigen, die wegen des schlechten Rufs dort nur noch mit Bauchschmerzen ordern, wächst. Genau hier setzt Versandhändler Otto an: Der Hamburger Handelskonzern will sich als Vertreter des nachhaltigen Wirtschaftens, der statt Steuern zu vermeiden, seine Steuern brav zahlt und fair mit seinen Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden umgeht, als Gegenentwurf zu Amazon positionieren.

Kleider aus nachhaltiger Baumwolle, ein zunehmend niedriger CO2-Fußabdruck und eine offene Online-Plattform für externe Händler, die nach dem Vorbild von Amazon funktioniert, aber den Geschäftspartnern bessere Konditionen bietet – gleich an mehreren Fronten will die Otto Group beweisen, dass sie bereit ist, der Gesellschaft weit mehr zu bieten hat als ihr vielfach größerer Wettbewerber Amazon.

Otto beschäftigt weltweit 53.000 Mitarbeiter und hat 120 Tochterunternehmen. Derzeit steht der Konzern unter starkem Wettbewerbsdruck und fuhr zuletzt wegen der hohen Investitionen in die Digitalisierung und das nachhaltige Wirtschaften deutlich weniger Gewinn ein. Der Konzern hofft, dass die Kunden langfristig sein Engagement honorieren werden. Für das laufende Jahr rechnet die Otto Group mit einem Wachstum von vier bis fünf Prozent. Geht das Kalkül auf, soll Otto 2022 seinen Umsatz von aktuell 13,4 Milliarden auf dann 17 Milliarden steigern.

Quellen: FAZ, 23. Mai 2019 Printausgabe, Seite 24; Chip.de