Personalstopp trotz Wachstum

Eigentlich gab es jetzt gute Nachrichten aus Walldorf: Der Softwarekonzern SAP konnte seinen Umsatz 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro steigern. Das bereinigte Betriebsergebnis stieg um ein Drittel auf mehr als 3,9 Milliarden Euro. Doch Absolventen oder Young Professionals, die mit einem Einstieg bei SAP liebäugeln, bringt das wenig. Seinen Gewinn will der Konzern nämlich zunächst nicht in Neueinstellungen investieren.

Im Gegenteil: Wie die Financial Times Deutschland meldete, hat SAP-Personalvorstand Angelika Dammann (Foto) hochrangige Manager angewiesen, auch 2011 möglichst keine neuen Mitarbeiter anzuwerben. Frei werdende Stellen sollten intern besetzt werden und nur vereinzelt mit Kräften von außen. SAP wolle möglichst seine eigenen Leute weiterentwickeln.

Das Unternehmen braucht das Geld für andere Baustellen. So hat sich SAP sehr ambitionierte Wachstumsziele gesetzt: Bis 2015 will es laut Manager-Magazin einen Umsatz von mindestens 20 Milliarden Euro erreichen. Dafür wollen die Walldorfer aber in erster Linie in den bestehenden Kundenstamm, in vereinzelte strategische Innovationen sowie in die neue Datenbanktechnologie In-Memory investieren.

Mit der Wachstumsansage ist zugleich ein umfassender Konzernumbau verbunden. SAP will sich künftig auf die zwei Standbeine "Produkt" und "Kunde" konzentrieren. Der Software-Riese will näher an den Kunden heranrücken und Produkte demnächst zum Beispiel in enger Abstimmung mit dem Abnehmer designen. (1. Februar 2011)

Quellen: Financial Times Deutschland, Handelsblatt, Manager-Magazin

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