Dass die Moderation einer Veranstaltung ganz anderen Regeln folgt als zum Beispiel ein gut planbarer Vortrag, lernt der Leser von Nicole Kriegers Buch „Die Gastgeber-Methode“ ziemlich schnell. Am Ende der 240 Ratgeberseiten hat er aber auch genügend Handwerkszeug beisammen, um auf der großen Bühne bestehen zu können.
Das Moderationshandbuch ist gut und übersichtlich in drei Oberkapitel unterteilt. Im ersten geht es um die Grundlagen eines Auftritts als Moderator: Welchen Einfluss haben Gestik, Mimik, Stimme, Erfahrung, Betonung etc.? Und wie lässt sich das alles trainieren? Eine schöne Übung dazu ist zum Beispiel: „Betonen Sie die Wörter des Übungssatzes der Reihe nach: Ich bin gern für Sie da.“ Erstaunlich, welch unterschiedliche Bedeutungen solch ein simpler Satz annehmen kann.
Kapitel zwei dreht sich um das Vorbereiten einer Moderation: Wie erzeugt man Interesse? Wie legt man die Anmoderation und die Übergänge an? Was gehört auf eine Moderationskarte – und was nicht. In Kapitel drei begleitet der Leser den Moderator durch das eigentliche Event: Was tun gegen Redeangst und bei Blackout? Wie lassen sich Vielredner und Wortkarge steuern? Wie bindet man das Publikum mit ein oder meistert ungeplante Situationen wie aufmüpfige Zwischenrufer.
Fazit: Kompetent, unterhaltsam und durch die vielen Beispiele, Checklisten und Übungen ausgesprochen praxisnah. Ums ausgiebige Trainieren kommt ein angehender Moderator nicht herum, aber das Buch liefert ihm dafür immerhin eine Menge Input und Einsichten.
Info:Die Gastgeber-Methode. Nicole Krieger, Beltz Verlag, Weinheim, 2017, 240 Seiten, 29,95 Euro.