Prüferkammerbeirat stellt sich neu auf

Bei den Wahlen zum Beirat der Wirtschaftsprüferkammer gelang es Vertretern der großen Prüfungshäuser, wieder in das Gremium gewählt zu werden. Die Börsen-Zeitung wertet das als Zeitenwende, nachdem beim letzten Turnus ausschließlich Vertreter von Kleinstpraxen ein Mandat erhielten.

57 Sitze ist der Beirat groß, 45 gehen an Wirtschaftsprüfer, 12 an Buchprüfer. Jede Interessengruppe, so auch die Big Four, arbeitete mit eigenen Listen, von denen sie Kandidaten in das Gremium bringen konnten. Durch die reine Kleinstpraxen-Vertretung war innerhalb der Wirtschaftsprüferkammer nach den letzten Wahlen ein interner Streit über die Richtung ausgebrochen. Zu groß waren die Interessenskonflikte zwischen Kleinstpraxen und den Big Four.

Der damals zum WPK-Präsidenten gewählte Michael Gschrei war nach internen Querelen zurückgetreten. Diesmal gelang es ihm, bei den Wahlen die meisten Stimmen auf sich zu vereinen. Gleichzeitig konnten KPMG, PwC, EY und Deloitte Terrain zurückgewinnen. Die Big Four vereinen jetzt wieder 14 Beiratssitze auf sich. Inklusive der 13 gewählten Kandidaten der „Herzig-Liste“, die lagermäßig dem Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) zugeschlagen wird, scheint es so, dass die zuvor nicht vertretenen Interessengruppen auf eine Mehrheit im Kreis der Wirtschaftsprüfer kommen.

„Die dringlichste Aufgabe ist, von einem Gegeneinander wieder zu einem konstruktiven Miteinander in den Gremien der Wirtschaftsprüferkammer zu kommen“, kommentierte Klaus-Peter Naumann, Vorstandssprecher des IDW das Wahlergebnis gegenüber der Börsen-Zeitung. Nach den Querelen der letzten Jahre wird dies jedoch eine große Herausforderung für die Beteiligten sein. Nach der Wahl hat der neuinstallierte Beirat maximal 60 Tage Zeit, eine Führungsspitze zu benennen.

Quelle: Börsen-Zeitung, 18. Juli 2014, Print-Ausgabe, Seite 10