Rund 500 Jobs bietet der bayerische Sportartikel-Hersteller derzeit weltweit an. Das verwundert auf den ersten Blick, denn knapp ein Drittel der Läden, die in Europa und Lateinamerika Puma-Sportartikel führen, waren Ende April 2021 coronabedingt geschlossen. Trotzdem steigerte der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach seinen Umsatz im ersten Quartal 2021 um mehr als ein Viertel. Schon 2020 kam Puma besser durch die Corona-Krise als so mancher größere Wettbewerber. Und jetzt legt die Raubkatze einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro für das erste Quartal 2021 vor.
Positionen in Retail und Headquarter-Funktionen
Etwa die Hälfte der derzeit offenen Positionen bei Puma sind im Bereich Retail angesiedelt, die andere Hälfte verteilt sich über Corporate-Funktionen für die unterschiedlichsten Qualifikationen. Gesucht werden zum Beispiel Designer, Logistiker, Vertriebs- und Marketingexperten.
Jogging-Boom und neue Lauf-Technologie
Der Puma-Boom hat mehrere Ursachen. Die Marke profitiert zum einen davon, dass mehr Menschen auf bequemes Outfit im Homeoffice Wert legen und verstärkt Puma-Freizeitkleidung kaufen. Vor allem aber kommt dem Sportartikelhersteller der Jogging-Boom im Lockdown zugute. Denn die Marke bietet mit einer neuen Lauftechnologie Sportlern eine neue Alternative zu den Laufschuhmodellen der Wettbewerber an. Mit Nitro, wie die Technologie heißt, hat Puma an der Dämpfungsqualität gefeilt. Kern ist die „Innoplate“, eine Carbon-verstärkte Platte in der Mittelsohle, die gut dämpft, sehr leicht ist und als Hebel die Vorwärtsbewegung unterstützt.
Außerdem erwartet Puma einen weiteren Schub von der Olympiade und der Fußball-Europameisterschaft, die beide vermutlich 2021 noch ausgetragen werden. Als Sponsor von gleich vier Fußballnationalmannschaften, darunter die von Italien, erwartet der Sportartikler Fan-Käufe von Merchandising-Sportswear. Gleichzeitig bietet Puma eine neue Kollektion mit dem brasilianischen Fußballstart Neymar junior an und setzt auf seine Re:gen-Kollektion, die Überreste der Textilindustrie verarbeitet.
Quelle: Handelsblatt, 28. April 2021 (Bezahlschranke)