Mit seinem Umsatzrekord schaffte es Branchengigant PwC seine globale Marktführerschaft nun schon das zweite Jahr in Folge aufrechtzuerhalten, nachdem Wettbewerber Deloitte den langjährigen Branchenprimus 2010 überraschend für ein Jahr vom Thron gestossen hatte. Trotz des überragenden Ergebnisses gab sich das PwC-Management jedoch betont vorsichtig. Weltweit erwarte man eine Verschiebung des Geschäfts hin zu den ausstrebenden Wachstumsmärkten, einschließlich des Mittleren Ostens. Trotz der Schuldenkrise in der Eurozone war Westeuropa jedoch 2011/2012 (das PwC-Geschäftsjahr endet im Juni) nach wie vor die größte Umsatzquelle für PwC. Hier setzte das Haus fast 12 Milliarden Dollar um und damit 2011/2012 sogar noch 500 Millionen Dollar mehr als im vorangegangenen Turnus.
PwC-Deutschlandchef Norbert Winkeljohann betonte gegenüber dem Handelsblatt, dass das Wachstum auch weiterhin eher volatil bleiben werde. 2011/2012 hatte sein Unternehmen rund 1.700 Neueinstellungen vorgenommen. Weil man aber in Zukunft bei PwC wohl eher mit ruhigeren Zeiten rechnet, soll die Zahl der Neueinstellungen laut FAZ 2012/2013 eher bei rund 1.000 Neuzugängen liegen.
Sein Wachstum verdankt PwC in Deutschland vor allem dem Beratungsgeschäft. So verzeichneten die PwC-Consulants zum Beispiel einen wachsenden Bedarf an Restrukturierungs- und Sanierungsberatung. Der bislang größte Geschäftsbereich, die Wirtschaftsprüfung, die einen Anteil von 46 Prozent am Gesamtumsatz ausmacht, verzeichnete zuletzt ein Minus von knapp einem Prozent auf 687 Millionen Euro. Winkeljohann erwartet aber auch hier im laufenden Geschäftsjahr wieder ein Wachstum, zumal sein Haus mit ThyssenKrupp, Gruner+Jahr sowie der WAZ-Gruppe drei wichtige Prüfmandate hinzugewonnen hat. In der Steuerberatung, dem bislang zweitstärksten Geschäftsfeld von PwC hierzulande, erzielte das Unternehmen ein Plus zwischen 5 und 6,5 Prozent.
(November 2012) Quellen: International Accounting Bulletin, Handelsblatt (kostenpflichtig), FAZ (kostenpflichtig)