PwC schnappt sich BMW-Mandat

Wegen der Prüferrotation hat BMW sein Prüfmandat neu ausgeschrieben. Ab 2019 wird PwC der neue Abschlussprüfer des Autokonzerns sein, schreibt das Finance Magazin.

BMW

Seit die EU den Konzernen eine Prüferrotation ins Stammbuch geschrieben hat, ist der Kampf um die großen Prüfmandate entbrannt. Jetzt hat PwC bei einem der Dax30-Dickschiffe gepunktet: Ab 2019 übernimmt PwC die Abschlussprüfung von BMW, bislang ließ der Autobauer KMPG in seine Bücher schauen.

Mit 25 Millionen Euro Honorar bewertet das Finance Magazin die BMW-Abschlussprüfung als Leuchtturmmandat. PwC hatte bei dem Pitch gute Karten, weil die Gesellschaft bereits VW prüft. Das dürfte die Einarbeitungszeiten signifikant verkürzen, die bei solch großen Mandaten üblich sind.

Verlierer KPMG hofft jetzt darauf, das weggefallende Prüfhonorar durch Mehreinnahmen aus seinem bereits bestehenden Beratungsgeschäft mit BMW zu kompensieren. Die Devise „Wenn wir schon nicht mehr prüfen dürfen, dann beraten wir eben mehr" hatte KMPG-Chef Klaus Becker schon als Lösungsstrategie für das lange Zeit schon erwartete Bäumchen-wechsel-Dich-Spiel im Zuge der Prüferrotation ausgegeben. Schließlich lassen sich mit Beratungstätigkeiten höhere Honorare als mit Prüfaufgaben erzielen.

Für PwC ist der Zugewinn von BMW im Prüfgeschäft von strategischer Bedeutung, weil das Unternehmen selbst in den kommenden Jahren wichtige Prüfmandate abgeben werden muss. Aktuell prüft PwC acht Dax 30-Konzerne. So verlor der bisherige Marktführer unter den Wirtschaftsprüfern in Deutschland bereits sein Prüfmandat bei dem Life-Science-Konzern Bayer an den Konkurrenten Deloitte und die Commerzbank an EY. Dafür schaffte es PwC, sich als neuer Prüfer bei dem Versicherer Allianz und eben jetzt bei BMW zu empfehlen und so die verlorengegangenen Mandate ausgleichen.

Quelle:Finance Magazin, 27. März 2018