Seit Monaten bereits verhandelt die Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants mit drei der vier großen Wirtschaftsprüfer über einen Zusammenschluss. Das attraktivste Angebot sollte angeblich PwC unterbreitet haben. Doch Norbert Winkeljohann, Deutschlandchef von PwC, äußerte sich eher verhalten, als er von der Wirtschaftswoche nach den Fusionsgerüchten mit Roland Berger gefragt wurde. „PwC prüft laufend gute Optionen, und die Beratung gehört zu unseren Wachstumsfeldern“, sagte Winkeljohann. „Aber man muss auch die Kultur und Größe der an einem Zusammenschluss beteiligten Unternehmen berücksichtigen. PwC bietet seine Dienstleistungen unter einer Marke an, mehrere Marken unter einem Dach könnten sich gegenseitig Konkurrenz machen und würden auf alle Fälle die Mandanten irritieren“. Begeisterung hört sich anders an.
Mit mehr Enthusiasmus berichtete Winkeljohann über die Wachstumspläne von PwC in Europa. Freudig berichtete er, dass sich die bislang separaten PwC-Ländergesellschaften aus Deutschland, Niederlande und Österreich zu einer neuen Holding namens PwC Europe zusammengeschlossen hätten. Die neue Gesellschaft werde nach dem Beitritt Belgiens 15.000 Mitarbeiter, davon 827 Partner, an 52 Standorten haben, die unter einem Dach ihre Stärken länderübergreifend besser ausspielen könnten statt sich gegenseitig Geschäft wegzunehmen. Mit der klassischen Wirtschaftsprüfung erzielte sein Haus derzeit kein Wachstum wegen des starken Wettbewerbs. Mit Steuer-, Rechts- und Unternehmensberatung aber schon. Die Forensik bei Verdacht auf Wirtschaftskriminalität in Unternehmen wachse ebenfalls deutlich.
Quellen: Wirtschaftswoche, 12. August 2013 (Print-Ausgabe); Wiwo Online