PwC wächst und baut sein Geschäft um

Die Zwangsrotation ist für PwC Anlass, sich neue Strukturen zu geben und Standorte zu verlagern. Die Wirtschafts- und Prüfungsgesellschaft will 500 Millionen Euro in neue Teams, Übernahmen und neue Standorte investieren, schreibt das Handelsblatt.

Es ist vor allem die von der EU verordnete Zwangsrotation, die PwC zum Handeln drängt. Innerhalb der nächsten zehn Jahre müssen rund 1.600 Unternehmen ihre Prüfer wechseln. Betroffen ist auch PwC. So wird der Wirtschaftsprüfer die Mandate für Volkswagen, TUI und Salzgitter verlieren und den Standort Hannover in die Bedeutungslosigkeit drängen. Weil auch das für andere Standorte gilt, legt PwC künftig sieben Standorte auf dann immerhin noch 23 Anlaufstellen zusammen: Oldenburg kommt zu Bremen, Magdeburg und Dresden zu Leipzig, Siegen zu Köln, Karlsruhe und Freiburg zu Stuttgart und Mainz zu Frankfurt. Gleichzeitig verlagert das Haus die internen Services aus Frankfurt nach Düsseldorf, was 600 Mitarbeiter betrifft. Die frei werdenden Etagen und Büroräume will Deutschland-Chef Norbert Winkeljohann laut Wirtschaftswoche-Interview vermieten und so allein 50 Prozent der geplanten Investition von 500 Millionen Euro durch Einsparungen zurückholen.
Winkeljohann betont, dass die Standortverlagerungen ohne Personalabbau vonstatten gehen sollen. Betroffene müssten aber ihren Lebensmittelpunkt verlagern – und zwar in die Standorte, wo PwC voraussichtlich neue Mandate bekommen wird. Das könnte zum Beispiel der Süden sein, wo bislang KPMG sehr stark war und ebenfalls Mandate abgeben muss. Neben der Stärkung der neuen Standortstruktur sollen die 500 Millionen Euro aber vor allem in die Abwerbung neuer Teams in der Technologieberatung und in die Übernahme kleinerer Dienstleister, die vor allem im Digitalgeschäft aktiv sind, fließen.

       
Quellen:Handelsblatt, 10. Oktober 2015
Wirtschaftswoche, 9. Oktober 2015

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