Fast zwei Drittel aller so genannten Associates – angestellte Junganwälte – halten die Partnerschaft nicht mehr für die Krönung ihrer beruflichen Laufbahn. Nur jeder Vierte unter 30 Jahren bezeichnet die Partnerschaft als „das prägende professionelle Ziel“. Nur jeder Dritte rechnet überhaupt damit, später mal Miteigentümer einer Kanzlei zu werden. Vielmehr mutieren, so der Beitrag, Stationen in Großkanzleien eher zu Karrieresprungbrettern - Orten, an denen man viel verdient und sich eine gute Aus- und Weiterbildung holt. Zudem können viele Junganwälte dem Up-or-out-Verfahren – entweder du wirst Partner oder du gehst – nur noch wenig abgewinnen. Knapp jeder zweite kann sich einen langfristigen Einsatz als Counsel vorstellen und jeder Dritte wäre als angestellter Partner zufrieden. Insbesondere in den Top-Kanzleien ist so etwas aber (noch) undenkbar. Erst langsam und zögerlich trennt man sich dort von den Up-or-out-Verfahren. Auch mit dem Ruf nach einer ausgewogeneren Work-Live-Balance tun sich die großen Anwaltskanzleien nach wie vor schwer.
Quelle: Handelsblatt