Hintergrund für den Vorstoß der Bundesregierung ist das Verhalten Chinas, die Ausfuhr von dringend benötigten Rohstoffen für Hightech-Produkte zu reglementieren. Damit wird von höchster Stelle indirekt bestätigt, wie wichtig auf der Einkaufsseite ein Rohstoffmanagement für Unternehmen ist. ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz griff den Gedanken nur 14 Tage später auf und skizzierte, wie die Einkaufsgemeinschaft, aber auch Bergbauaktivitäten aussehen könnten.
ThyssenKrupp-Chef Schulz kann dabei sogar auf die Bundesregierung hoffen. Die ist laut Brüderle bereit, die Erschließung neuer Rohstoffvorkommen mit Krediten und Bürgschaften zu unterstützen. Anlass der Aufforderung Brüderles war ein Besuch in Kanada, das gerade Lagerstätten von gefragten Metallen wie Uran, Eisenerz, Holz und Seltenen Erden im eigenen Land erschließt. Ob die geplante Lagerausbeutung - wie von der Bundesregierung erhofft - ab 2013 mit 4.000 bis 5.000 Tonnen jährlich beginnen kann, ist aber noch fraglich. Auf dem Stahltag Mitte November in Düsseldorf nutzte Schulz die Gelegenheit, einen gemeinsamen Einkauf vorzuschlagen. Wettbewerber reagierten aber eher skeptisch.
Langfristig dürfte der Trend zur Rohstoffverknappung die Unternehmen dazu zwingen, eigene Kompetenzzentren aufzubauen, die nicht nur die Entwicklungen auf den Rohstoffmärkten beobachten, sondern gleichzeitig auch erforschen, welche Probleme auf Lieferanten zukommen könnten. Zudem sind Experten gefragt, die analysieren, wie Produkte mit weniger kritischen Rohstoffen auskommen können und wie sich die am Ende unverzichtbaren Mineralien absichern lassen, schreibt die Wirtschaftswoche. (8. Dezember 2010)
Quellen: FAZ, Zeit, Wirtschaftswoche