Die Entscheidung gegen einen Verkauf, so meldet das Handelsblatt, fiel in der Sitzung am 17. Dezember mit überwältigender Mehrheit. „Unsere Kunden wünschen uns als unabhängige Stimme im ansonsten rein US-amerikanischen Wettbewerb”, sagte Roland-Berger-Chef Burkhard Schwenker: Die Unternehmensberatung, die deutlich kleiner ist als viele Wettbewerber, lotete schon seit langem ein Zusammengehen mit einer großen Wirtschaftsprüfung aus. PwC und Deloitte hatten schon frühzeitig abgewinkt, zuletzt gab es noch Gespräche mit EY.
Die neue Zielmarke laute nun – schreibt die Wirtschaftswoche – eine multiregionale Aufstellung zu erreichen. Nach dem Motto: Warum sich nicht besser auf die Standorte in der Welt konzentrieren, an denen die Wirtschaftsdynamik am höchsten ist und sich dabei an den wichtigsten Branchen – etwa den Banken – orientieren? Um noch breiter in die Implementierungsberatung einzusteigen, gleichzeitig aber dabei noch die Fixkosten im Griff zu behalten, sei Roland Berger im September mit einem Expert Network an den Start gegangen. Ihm sollen bereits 500 Berater angehören, ein Drittel Berger-Leute, zwei Drittel externe Spezialisten. So wolle es Berger bei Projekten rund um die Optimierung von Geschäfts- und Produktionsabläufen schaffen, seinen Kunden absolute Hyperspezialisten auch für Kurzfristeinsätze anbieten zu können.
Dem Manager-Magazin und der Wirtschaftswoche zufolge hat Berger enorme personelle Verluste in der wichtigen Sparte der Restrukturierungs- und Sanierungsberatung erlitten. Die Unternehmensberatung habe auf den Weggang wichtiger Partner reagiert und die beiden Kompetenzzentren Restrukturierung und Corporate Finance zusammengelegt. Die neue Sparte umfasse allein in Deutschland 15 Partner und über 100 Berater schreibt das Manager-Magazin. Als Begründung für die Neuordnung heißt es, die klassische Sanierungsberatung ziehe nicht mehr, die Finanzierung und strategische Weiterentwicklung spielten eine immer größere Rolle.
Anfang Dezember vereinbarte Roland Berger zudem eine Kooperation mit der Firma der Saniererlegende Karl-K. Kraus, der die Berger-Sparte einst aufgebaut und sich vor Jahren mit einer eigenen Beratung selbstständig gemacht hat.
Quellen: Handelsblatt, 18. Dezember 2013
WiWo.de, 14. Dezember 2013
blog.wiwo.de/die-consultanten/2013/12/14/lang-lebe-roland-berger/
Manager Magazin 12/2013
https://heft.manager-magazin.de/reader/index_MM.html#j=2013&h=12&a=122381537
Roland Berger, Pressemitteilung, 12. Dezember 2013
http://www.rolandberger.de/pressemitteilungen/Michael_Blatz_supports_the_gobal_Restructuring_CC.html