Zurück zu den Wurzeln, könnte das Motto lauten. Roland Bergers neuer Weltchef Charles-Édouard Bouée setzt bei seinem Masterplan zum Neuanfang auf die Wurzeln der Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants: die Restrukturierungsberatung. Mit Windanlagenbauer Juwi, dem Buchhändler Weltbild, der österreichischen Baumarktkette Baumax und dem schwäbischen Recyclingunternehmen Scholz hat das Beratungshaus prominente und zugleich attraktive Sanierungsfälle neu in die Auftragsbücher schreiben können. Geplant ist, dass der Anteil des Restrukturierungsgeschäfts von aktuell 20 Prozent auf ein Drittel des Gesamtumsatzes von rund 700 Millionen Euro steigt.
Gleichzeitig will Bouée auf eine Mehrmarkenstrategie setzen und dazu gezielte strategische Partnerschaften eingehen. Als Zielfelder hat der Franzose die Sparten Private Equity oder das Investmentbanking ausgemacht. Branchenbeobachter gehen sogar davon aus, dass ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem Geldhaus denkbar wäre.
Mit den ersten Maßnahmen hat Bouée offensichtlich Erfolg. Erstmals seit zwei Jahren soll eine Dividende fließen. Zudem ist der Exodus gestoppt, jedenfalls wenn es nach den neuen Verantwortlichen geht. Auf dem Höhepunkt der Diskussion um eine mögliche Fusion etwa mit Deloitte waren die Partner gleich reihenweise von der Fahne gegangen, jeder zehnte der 240 Partner vor der Krise hat das Haus verlassen. Mittlerweile sind gleich vier Ehemalige wieder zurückgekehrt, vornehmlich Experten der Sanierungssparte, die mittlerweile über 95 Partner verfügt – so viele wie vor dem Aderlass.
Quelle: Handelsblatt
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