Von Februar bis Juli 2020 sank in Deutschland der Stromverbrauch um fünf Prozent, weil die Industrie Corona-bedingt die Maschinen zeitweise stillstehen lassen musste – und Verbraucher ihr Verhalten verändert haben. Trotzdem ficht dieser Rückgang den Stromkonzern RWE nicht an: Im ersten Halbjahr verdiente er Konzern – vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen – rund 1,8 Milliarden Euro.
Ausbau der Solar- und Wind-Kapazitäten
Das Geld kann das Unternehmen für seine Wachstumspläne und Ziele gut gebrauchen. Er hat sich auf die Fahnen geschrieben, weltweit der global führende Anbieter für Ökostrom und bis 2040 klimaneutral zu werden. Im Sommer 2020 schlossen die beiden Energiekonzerne RWE und Eon eine der größten Transaktionen der deutschen Industriegeschichte ab: In großem Maßstab übertrug Eon weite Teile seiner Aktivitäten mit Wind-, Solar- und Wasserkraft, Biomasse und Biogas sowie die Gasspeicher an RWE. Die neue RWE plant ab sofort jedes Jahr zwischen 1,5 und zwei Milliarden Euro netto in erneuerbare Energien zu investieren. Bis Ende 2020 soll sich die Stromerzeugung aus Windkraft und Solar von aktuell neun auf über 13 Gigawatt erhöhen, ein Großteil der zusätzlichen Kapazitäten ist bereits im Bau.
Chancen auf internationale Karrieren
Zeitgleich baut RWE seine globale Präsenz aus – der Konzern verfügt über Standorte auf vier Kontinenten und in 40 Ländern. RWE-Mitarbeitern locken deshalb durchaus auch internationale Karrieren, investiert RWE doch global. Neue Energie soll zum Beispiel aus dem britischen Nordsee-Windpark Triton Knoll kommen, aber auch aus einem Windpark in Texas oder dem bald ans Netz gehenden leistungsstärksten australischen Solarkraftwerk.
Quelle: Handelsblatt, 26. August 2020 (kostenpflichtig)