Rheuma, Multiple Sklerose (MS), Schuppenflechte und chronische Darmentzündungen sind Autimmunerkrankungen, bei denen körpereigene Abwehrzellen übermäßig aktiv sind und gesundes Gewebe angreifen. Medikamente gegen solche Erkrankungen, schreibt das Handelsblatt, hätten sich in den letzten 20 Jahren zu einem Markt von knapp 100 Milliarden US-Dollar entwickelt. Paul Hudson, der Brite, der seit Ende 2019 den Sanofi-Konzern führt, hat das Ziel ausgegeben, bis Ende des Jahrzehnts in diesem Markt rund 22 Milliarden Euro Umsatz zu erzielen und Marktführer zu werden.
Immunologie ist größer als Diabetes-Forschung
Mit Dupixent, einem Medikament gegen Neurodermitis, und Aubagio, einem Mittel gegen MS, so berichtet das Handelsblatt, sei Sanofi bereits heute mit 7,5 Milliarden Euro Nummer vier auf diesem Markt, hinter den US-Konzernen Abbvie und Johnson & Johnson sowie Roche aus der Schweiz. Dies entspricht einem runden Fünftel des heutigen Konzernumsatzes von 37,7 Milliarden Euro. Damit hat das Geschäftsfeld Immunologie das mit Impfstoffen, Diabetesmedikamenten und Präparaten gegen seltene Erbkrankheiten bereits überrundet.
Transformation in der Forschung
Das Handelsblatt spricht in diesem Zusammenhang von einer „deutlichen Transformation“ des Unternehmens. Denn lange lagen nach der Übernahme der deutschen Aventis durch die kleinere französische Sanofi die Forschungsschwerpunkte bei Diabetes- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auf beiden Feldern fiel der Konzern in der Forschung jedoch stark zurück gegenüber der Konkurrenz. So entschied Paul Hudson mit seinem Antritt als Vorstandschef die Forschung auf diesen Feldern einzustellen und stattdessen auf die Immunologie zu setzen.
Der große Produktions- und Fertigungsstandort des Unternehmens in Frankfurt, so erklärte der Vorstandschef der Zeitung, werde bestehen bleiben, zumal hier auch weiterhin Insulin, ein einstiger Bestseller produziert wird.
Tausende offene Positionen
Das Unternehmen beschäftigt international knapp 8.000 Mitarbeiter. Aktuell hat der Konzern weltweit sind 2.900 offene Stellen im Angebot. Darunter neben Positionen für Naturwissenschaftler auch viele für ITler und Ingenieure.
Quelle: Handelsblatt