Die meisten deutschen Studenten gehen auf Nummer sicher. Kaum haben sie den Bachelor in der Tasche, hängen sie direkt ihr Masterstudium nahtlos dran.
Nur jeder dritte Hochschulabsolvent startet ohne Master ins Berufsleben, 250.000 Bachelor bestanden 2016 ihre Prüfung. Für Personaler ist das jedoch ein Riesen-Talentpool, den immer mehr Unternehmen entdecken – und der Schnellstart in den Job nach sechs Semestern hat auch für die jungen Akademiker seine Vorteile.
Größtes Plus ist das sofortige Sammeln von Berufserfahrung, statt noch mehr Theorie aufzusatteln. Denn viele Arbeitgeber setzen auf Bachelors, um sie für ihr Unternehmen passgenau weiter zu qualifizieren. Dazu zählen auch viele Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Unternehmensberatungen. Etwa die Technologieberatung Accenture, die jährlich 1.000 Nachwuchskräfte sucht und sich explizit mehr Bewerber mit Bachelor wünscht.
Manche Unternehmen finanzieren dem Nachwuchstalent sogar den berufsbegleitenden Erwerb des Masters. Auch Accenture zählt dazu ebenso wie McKinsey, EY, KPMG oder die Boston Consulting Group (BCG). Extrasemester machen sich im Lauf des Berufslebens meist finanziell bezahlt, Masterabsolventen etwa können für den gleichen Job pro Jahr mit rund 10.000 Euro mehr rechnen – und ihnen stehen im Laufe der Zeit öfter Türen auf den oberen Hierarchieebenen offen.
Quelle: Handelsblatt, 30. Dezember 2017