Nach 110 Jahren hat sich der Handwerks- und Mittelstandsversicherer Signal Iduna eine neue Kultur verordnet. In zwei Jahren sollen alle 5.500 Mitarbeiter in einer neuen Arbeitsorganisation ihre Jobs erledigen. Statt in Abteilungen arbeiten sie dann in kleinen, crossfunktionalen Teams mit zehn bis zwölf Mitarbeitern. Dafür braucht der zehntgrößte Versicherungskonzern Deutschlands neue Mitarbeiter und bietet derzeit über 450 Jobs an, darunter auch Datenbankadministratoren und Application Manager.
Interdisziplinäre Teams
Mit der Neuorganisation will der Versicherer noch näher an den Kunden heranrücken und mit neuen Serviceangeboten, neuen Produkten und Dienstleistungen noch schneller werden. In den Teams arbeiten IT-Mitarbeiter Hand in Hand mit Marketingkollegen und App-Entwicklern. Dabei gehen sie auch raus und schauen ihren Kunden bei der Arbeit über die Schulter.
Produktinnovation durch neue Arbeitsorganisation
Ein Ergebnis ist beispielsweise eine Baustellenversicherung. Bedarfsanalysen vor Ort bei Betrieben hatten gezeigt, dass Handwerks- oder auch Handelsunternehmen besonders unter Einnahmeverlusten leiden, wenn vor ihrer Ladentür eine Baustelle ist. Die Signal Iduna-Produktentwickler brachten daraufhin binnen kürzester Zeit die Versicherungsinnovation „Baustellenversicherung“ an den Markt. Geht alles nach Plan, soll der Umbau der Arbeitsorganisation in kleinen Teams 2023 abgeschlossen sein.
Quelle: FAZ, 9. Juni 2021, Printausgabe Seite 21