Wie sich der technologische Wandel in der Mobilitätsbranche auswirkt, verrät ein Blick auf den Autovermieter Sixt. Das Münchner Unternehmen beschäftigt bundesweit rund 500 Stationsleiter und mittlerweile noch dazu 600 angestellte Entwickler, die intern rund anderthalb Jahre an Sixt One getüftelt haben, der neuen Mobilitätsplattform des Unternehmens.
Das Besondere an dieser Plattform: Es bündelt die Angebote von Vermietung, Carsharing und Fahrdiensten – und Sixt One basiert auf Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz. Egal ob eine einfache Fahrt zum Flughafen, die Buchung eines Mietwagens oder die Nutzung eines Carsharing-Angebots, alle Dienstleistungen wickelt die Plattform via App mit den hinterlegten Kundendaten ab.
Welche Rechenleistung dahinter steht, zeigt allein die Tatsache, dass Sixt 20 Millionen Kunden verwaltet und mehr als 800 Millionen Preisanfragen pro Tag bewältigen muss, die vor allem über Suchmaschinen ankommen. Dank künstlicher Intelligenz kann der Nutzer bis 30 Minuten vor Fahrtantritt sein Wunschmodell konfigurieren. Außerdem wandelt die App zum Beispiel die ursprünglich gebuchte Carsharing-Option automatisch in ein Mietwagen-Angebot zum günstigeren Tagestarif um. Den Mietwagen, das Taxi oder der Chauffeurdienst rechnet Sixt unter seinem eigenen Markennamen ab, egal, welcher Partner tatsächlich die Dienstleistung erbringt. Das gilt länderübergreifend: Sixt ist in 105 Ländern präsent und kooperiert beispielsweise in den USA mit dem Fahrdienst Lyft.
Sixt setzt damit auf die wachsende Zielgruppe derer, die kein Auto mehr besitzen wollen, aber dennoch mobil sein müssen. Strategievorstand Alexander Sixt: „Wir gehen mittelfristig und langfristig von großen Wachstumschancen aus.“
Quelle: FAZ, 28. Februar 2019