Die sehr lesenswerte Analyse auf Ingenieur.de weist zunächst noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass das frühere Dogma, bloß nicht zu viel die Stelle zu wechseln, heute so nicht mehr gilt – besonders bei Ingenieuren und Informatikern: Wer sein ganzes Berufsleben bislang in einer Firma verbracht hat, kann bei einer erneuten Bewerbung als unflexibel gelten und muss sich erklären.
Das Fazit vorweg: Stellenwechsel so oft oder so selten, wie man möchte, sind okay, wenn man sie gut und schlüssig verkaufen kann.
Jobwechsel nach drei Jahren voll in Ordnung
So stellt der Beitrag weiter fest, dass für Ingenieure und ITler zu Berufsbeginn häufigere Jobwechsel normal sind und erwartet werden – weil ohnehin viele Jobs auf Projekten basieren und der Nachwuchs auf diese Weise unterschiedlichste Erfahrungen sammelt. Die magische Grenze sind hier in etwa zwei Jahre, so der Beitrag: Wer öfter (!) früher geht, wirft Fragen auf – sprunghaft, unentschlossen, schwierig? – und sollte das in der Bewerbung proaktiv und gut erklären.
Unproblematisch sind Stellenwechsel in den ersten paar Karrierejahren nach jeweils drei Jahren, später sind drei bis fünf Jahre gut angesehen.
Lange Verweilzeiten sind mittlerweile suspekt
Wer dagegen – ganz die alte Schule – einem Unternehmen sehr lange die Treue hält, gerät bei weiteren Bewerbungen schnell in Erklärungsnot, denn man könnte ihm bei aller Loyalität Bequemlichkeit, Unflexibilität und Veränderungsunwilligkeit vorwerfen. Deshalb sollten solche Kandidaten, rät der ingenieur.de-Beitrag, ihren Lebenslauf etwas pimpen, damit er abwechslungsreicher und dynamischer wirkt.
Das lässt sich zum Beispiel bewerkstelligen, indem man die bisherigen Inhalte seines Jobs, seiner Projekte und Positionen in Form von Unterpunkten etwas ausführlicher darlegt, damit sich das ganze Spektrum besser zeigt und Entwicklungen deutlich werden. Gleiches gilt, wenn sich in all den Jahren fachliche Zuständigkeiten und Arbeitsschwerpunkte geändert haben oder Neues hinzugekommen ist: ab damit in den Lebenslauf. Auch über Personal- und Budgetverantwortung sollte man das ein oder andere Wort verlieren. Auf diese Weise bekommt eine auf den ersten Blick recht ereignislose Karriere Facetten.
Quelle: Ingenieur.de