Geld ist im Studium eher knapp. Drei Viertel aller Studierenden jobben nebenbei, zeigt beispielsweise eine Forsa-Umfrage vom Oktober 2020. Viele begnügen sich mit typischen Aushilfsjobs zum Beispiel im Einzelhandel oder in der Gastronomie. Doch es geht auch smarter, sagt David Döbele im Gespräch mit dem Handelsblatt. Der Gründer der Karriereberatung Pumpkincareers hilft Studis und Absolventen beim Einstieg in Branchen wie Investmentbanking, Private Equity oder Beratung. In der Wirtschaftszeitung stellt er clevere Arten der Studienfinanzierung vor, die neben mehr Geld oft auch noch einen Mehrwert für die spätere Karriere bringen.
Praktika
Laut Döbele sind sie die beste Möglichkeit, um sich sein Studium zu finanzieren und gleichzeitig die eigenen Karrierechancen zu verbessern. Immer mehr Unternehmen sehen darin eine Vorstufe zu klassischen Einstiegs- oder Juniorstellen. Für Praktika, die länger als drei Monate dauern (keine Pflichtpraktika), besteht Anspruch auf Mindestlohn. Das macht rund 1.600 Euro pro Monat. Doch auch Pflichtpraktika werden oft mit 1.000 bis 2.000 Euro im Monat vergütet.
Werkstudentenjobs
Sie bieten die Option, neben dem Studium regelmäßig Praxisluft zu schnuppern. Der Lern- und Karrierefaktor sei zwar oft kleiner, weil man eher Routineaufgaben erledige, so Döbele. Dafür würden Werkstudenten mit durchschnittlich 12 bis 20 Euro pro Stunde besser bezahlt als viele Praktikanten.
Studentische Unternehmensberatung
Es gibt sie an vielen Hochschulen, oftmals in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins (e.V.). Wer von einer Karriere in der Beratung träumt, kann hier schon früh einschlägige Erfahrung sammeln. Im Gegensatz zu einem Praktikum in einer großen Unternehmensberatung sei man für alle Projekte selbst verantwortlich, sagt Döbele. Je nach Projekt sind Tagessätze von 150 bis 300 Euro drin.
Freelancer
Nützliche Fähigkeiten aus Praktika, Studium oder Hobbies kannst Du als Freiberufler anbieten. Dabei helfen Vermittlungs-Plattformen wie Fiverr, Twago, Malt oder Freelance.de. Gesucht werden beispielsweise Programmierer und IT-Profis, aber auch Unterstützung im Bereich Marketing, Social Media und Kommunikation. Honorare hängen vom Verhandlungsgeschick ab und können entsprechend hoch ausfallen.
Wissenschaftliche Hilfskraft
Hochschul-Jobs machen sich gut im Lebenslauf und können sehr abwechslungsreich sein. Die Palette reicht von Tutorien und Übungen für jüngere Semester bis zu Recherchen und Assistententätigkeiten für den Prof. Eine sinnvolle Beschäftigung findet Döbele, „vor allem, wenn man an einem Lehrstuhl tätig ist, der für einen Bereich relevant ist, in den man später ohnehin einsteigen will“. Stundensatz circa 12 Euro.
Raus aus der Komfortzone
Auch ein ganz „normaler“ Nebenjob kann einen Nutzen für die Karriere haben – nämlich dann, wenn man sich dafür aus seiner Komfortzone wagt. Wer beispielsweise eher schüchtern sei, lerne bei einem Sales- oder Messe-Job, offener zu werden und aus sich herauszukommen, erklärt Döbele. Sprachkenntnisse lassen sich im internationalen Umfeld trainieren, beispielsweise in der Hotellerie, der Reisebranche oder einem Start-up mit Standorten im Ausland oder internationalen Mitarbeitern.
Quelle: handelsblatt.de (paywall)