In dem t3n-Interview stellt Kalka fest, dass er im Laufe seiner Recherche erkennen musste, dass Startups keineswegs modernere oder emanzipiertere Arbeitgeber sind als Unternehmen der Old Economy. Ausbeuterische Elemente seien bei beiden reichlich zu finden, sagt er, auch wenn man anderes erwarten würde.
So seien zum Beispiel Gratis-Pizza als Motivation zum Weiterarbeiten oder der Kicker im Büro statt Freizeit oft nur eine Art Scheinfürsorge, die man schon aus der Werbeagenturszene kenne. Nur dort hätten die Mitarbeiter sie schon als solche durchschaut.
Negativ bewertet der Buchautor auch den Stand der Gleichberechtigung in der weltweiten Gründerszene. So erhalten, wie Studien zeigen, weibliche Gründer von Investoren per se weniger Geld als sie fordern, während männliche Firmenchefs mehr bekommen, als sie überhaupt haben wollen. In den USA gingen nur zwei Prozent der Gründungsinvestitionen in ein von Frauen geführtes Startup. Zudem bemängelt Kalka, dass Sexismus, wie er sich in der Me-too-Debatte nun zeigt, in der Gründerszene viel öfter vorkommt als in etablierten Unternehmen.
Quelle: t3n