Kommunikation zählt zu den Kerndisziplinen, weil sie nachhaltig und umfassend den langfristigen Geschäftserfolg beeinflusst. Die Honorare für Spitzenmandate der Kommunikationsberatung sind daher hoch – und damit auch lukrativ für Unternehmens- und Strategieberatung. So baut Roland Berger die Sparte „Roland Berger Executive Communications“ auf.
Dass die Beratungen zu einer ernsthaften Konkurrenz für die PR- und Kommunikationsagenturen werden können, liegt auch an ihnen selbst. Neben oft mangelndem Know-how in Sachen Betriebswirtschaft haben sie ein falsches Rollenverständnis, weil sie sich oft nur als verlängerte Werkbank der kundeninternen Presse- und Marketingabteilung definieren. Hinzu kommt eine nur unzureichende Verankerung beim Kunden, fehlende strategische Netzwerke gerade in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft sowie ein digitales Schweigen. Gerade sie bleiben Antworten auf den digitalen Paradigmenwechsel schuldig. Außerdem investieren sie zu wenig ins Personal: eine niedrige Vergütung und lange Karrierewege machen den Einstieg für Top-Absolventen unattraktiv.
Dennoch gilt: Trotz guter Chancen für Strategieberatungen, attraktive Mandate zu gewinnen, können die Kommunikationsexperten gut gegenhalten. So gehören insbesondere Kreativität und Empathie zu ihren Stärken sowie die Fähigkeit, Dinge jenseits starrer Strukturen und Zahlen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Hinzu kommt ein neues Umfeld, das weniger quantitative, prozessorientierte Methoden braucht, sondern eine erzählerische Erschließung.
Quelle: Wirtschaftswoche, 17.10.2014
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