Insbesondere die Dax-Werte scheinen ihre finanzielle Flaute überwunden zu haben und suchen neues Personal. Kein Wunder: Nach einer aktuellen Studie des Wirtschaftsprüfers Ernst & Young haben die Dax-Unternehmen 2010 ihre Gewinne im Schnitt um 66 Prozent gesteigert und die Weichen auf Wachstum gestellt.
Die Wiwo-Rangliste der offenen Stellen führt die Deutsche Lufthansa an: 4.000 Neueinstellungen sind 2011 geplant. Bei Siemens sollen 3.000 neue Mitarbeiter ihren Dienst aufnehmen. BMW sucht 600 neue Kräfte und die Allianz ist auf der Suche nach 500 Absolventen und Young Professionals.
Jenseits des Dax stechen vor allem der deutsch-französische Luft- und Raufahrtkonzern EADS und der Autozulieferer ZF Friedrichshafen hervor, die 3.400 bzw. 1.200 neue Leute unter Vertrag nehmen wollen. Bei Beratern und Wirtschaftsprüfern tun sich Ernst & Young (1.200 neue Stellen), Pricewaterhousecoopers (bis 1.200) und KMPG (1.000) hervor.
Die Wiwo-Analyse hat zudem gute Einstiegschancen für Juristen hervorgebracht. Sie seien nicht nur in Personal- und Rechtabteilungen gefragt, sondern auch bei renommierten Großkanzleien. Von den kontaktieren Sozietäten kündigten immerhin 70 Prozent an, 2011 neue Anwälte einzustellen.
Das positive Umfeld steigert aber auch die Chancen für Studenten, frühzeitig ihren Berufseinstieg über Praktika oder Diplomandenplätze vorzubereiten. BMW und EADS etwa stellen 4.000 Praktikantenplätze zu Verfügung, Robert Bosch 3.000 und ZF Friedrichshafen, BASF, IBM, Deutsche Lufthansa und ThyssenKrupp jeweils 1.000. Die komplette Tabelle "Berufseinstieg und Praktika" gibt es unter: www.wiwo.de/jobumfrage.
Positiv bewertet auch der Personaldienstleister Kienbaum den aktuellen Arbeitsmarkt. Für den "HR-Klima Index 2011" haben sich die Berater bei Personalern von 417 Unternehmen umgehört: Mehr als die Hälfte planen, ihre Beschäftigungszahl zu erhöhen. Ganz oben auf ihrer To-Do-Liste stehen neben der Rekrutierung vor allem die Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber. Eine Ausnahme ist die Finanzbranche, die noch mit den Folgen der Krise kämpft.
Wichtiges Ergebnis für Absolventen, die sich eine Karriere im Bereich Human Resources vorstellen können: Viele Personalabteilungen in Deutschland sind gnadenlos unterbesetzt. (1. April 2011)
Quellen: Wirtschaftswoche, Manager-Magazin, Kienbaum