Viele Firmen haben mittlerweile die Vorzüge älterer Arbeitnehmer erkannt: Der Anteil der 55- bis 64-Jährigen unter den Beschäftigten hat sich zwischen 2000 und 2013 von 38 auf 64 Prozent nahezu verdoppelt. Innerhalb von 13 Jahren habe es einen Paradigmenwechsel gegeben. Das Bild vom älteren, chancenlosen Bewerber sei überholt, heißt es bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.
Besonders deutlich sei der Paradigmenwechsel in Branchen mit Fachkräftemangel. Etwa im Maschinenbau: Galt früher 50 als Schallmauer, pendele sich das heute bei 55 ein, haben Headhunter beobachtet. Auch Unternehmensberatungen, die früher gerne ihre Mitarbeiter direkt von der Uni holten, setzen häufiger auf Kandidaten mit 20 oder 30 Jahren Berufserfahrung. „Jetzt ist das Verhältnis zwischen Berufseinsteigern und Erfahrenen zwischen 45 und 50 Jahren fast ausgeglichen“, zitiert die SZ Simone Wamsteker, die bei Accenture das Recruiting leitet. Der Grund: Die Kunden der Consultants verlangten immer häufiger erfahrene Mitarbeiter. Das gebe Kunden die Sicherheit, dass die Berater schon so manche Aufgabe in ihrer Laufbahn bewältigt hätten. Accenture geht dabei gezielt auf geeignete Kandidaten zu und nutzt dafür zum Beispiel das Netzwerk Xing.
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 31. Mai 2014, Printausgabe, Seite V2/11