Unbezahlte Überstunden sind üblich

Lohnte es sich vor 20, 30 Jahren für die meisten Arbeitnehmer wegen der Zusatzvergütung ordentlich Überstunden zu schieben, hat sich das Blatt für viele ordentlich gewendet. Das haben die Vergütungsspezialisten von Compensation Partner in ihrem aktuellen Arbeitszeitmonitor 2018 herausgefunden.

Pixabay

Die Untersuchung von Compensation Partner basiert auf einer Auswertung von rund 230.000 Vergütungsdaten. Und danach erhalten mittlerweile 60 Prozent der Frauen und 54 Prozent der Männer überhaupt keinen Überstundenausgleich mehr. Dabei arbeiten 54 Prozent der Mitarbeiter mehr als ihr Arbeitsvertrag vorsieht.

Die meisten Überstunden machen Mitarbeiter in Unternehmensberatungen: im Schnitt 5,11 Stunden pro Woche. Einen Ausgleich dafür erhält gerade mal jeder Vierte. Diese maue Quote in Sachen bezahlte Überstunden gibt es sonst nur noch in der Werbe- und PR-Branche. Aber dort werden im Wochenschnitt auch „nur“ 3,5 Stunden zusätzlich zur normalen Arbeitszeit geschoben.

Nicht überraschend ist das Ergebnis der Studie bei der Frage, wie sich Gehalt und Überstundenzahl verhalten: Mit dem Gehalt steigt kontinuierlich auch die Mehrarbeit. Während also Geringverdiener mit bis zu 20.000 Euro pro Jahr es bei 1,8 Stunden mehr pro Woche auf die reguläre Arbeitszeit belassen, legen Führungskräfte mit einem Jahreseinkommen ab 120.000 Euro, jede Woche 9,5 Stunden mehr zum Wohle der Firma ein.

Quelle: Compensation Partner