Jedes Jahr gehen derzeit 1,4 Milliarden Handys über die Ladentheke. Kauft nur jeder Zweite ein kabelloses Headset dazu, brauchen diese Käufe alleine schon 1,4 Milliarden Batterien. Schließlich braucht jedes Set zwei Akkus. Auf dieses Geschäft setzt äußerst erfolgreich der 130 Jahre alte, etablierte Batteriehersteller Varta – und absolvierte das beste Unternehmenshalbjahr seiner Geschichte.
1.000 neue Stellen in der Batteriefertigung
Geht alles glatt, endet das Geschäftsjahr mit dem Rekordumsatz von 830 Millionen Euro und einer neuen Fabrik in Nördlingen. Die wird zurzeit gebaut und soll 1.000 neue Jobs in der Batteriefertigung bringen. Varta setzt dabei auf die Lithium-Ionen-Technologie und will in den nächsten Jahren die Produkte weiter verbessern. So forschen Techniker daran, die Energiedichte der Lithium-Ionen-Akkus um 50 Prozent zu steigern. Gleichzeitig soll sich der Produktionsprozess beschleunigen, um am Ende die Anlagen doppelt so schnell laufen zu lassen.
Zukunftsprojekt Rundzelle
Auch neue Projekte hat Varta auf der Agenda. So arbeitet der Konzern an einer neue Rundzelle mit der Baugröße 21/700, was einer Daumengröße entspricht. Vorteil der neuen Zelle: Dort sind die internen Widerstände noch einmal reduziert, die Langlebigkeit und die Schnellladefähigkeit der Akkus erhöht.
Zukunftsprojekt 2: Energiespeicher für Photovoltaik
Ein weiteres Zukunftsfeld entsteht durch größere Batteriezellen, die sich zum Beispiel in Roboter- und fahrerlosen Transportsystemen einsetzen lassen und auch als Energiespeicher einsetzbar sind. Wenn in den nächsten Jahren für Besitzer von Photovoltaik-Anlagen die attraktive Einspeise-Vergütung fällt, ist der Eigenverbrauch des selbsterzeigten Stroms günstiger. Das rückt bei Haushalten die Energiespeicher in den Blick, die für ein Einfamilienhaus mit fünf Personen derzeit rund 4.500 Euro inklusive Installation kosten und mit allen Smart-Home-Anwendungen kommunizieren können.
Quelle: FAZ, 1. September 2020, Printausgabe Seite 22