Verläuft das Experiment mit hanseatischen Apotheken erfolgreich, will Otto-Vorstandschef Hans-Otto Schrader im nächsten Jahr das Angebot auf ganz Deutschland ausweiten, schreibt das Hamburger Abendblatt.
Der lukrative Medizinversand hat es der Otto Group angetan, denn die rund 2.700 Versandapotheken hierzulande sind weiter auf Wachstumskurs. Nach Angaben des Marktforschungsgesellschaft Inside Health legte der Umsatz mit nicht verschreibungspflichtigen Produkten zwischen Juli 2010 und Juni 2011 um 6,8 Prozent auf fast 700 Millionen Euro zu. Grund genug für Otto, der seit 2009 mit der Internetapotheke mycare kooperiert, selbst in das Geschäft einzusteigen.
Geplant ist, dass die Auslieferung über die Partnerapotheken erfolgt. Die komplette Abwicklung der Zahlungsvorgänge regelt Otto. Dafür müssen die Apotheken eine jährliche Partnergebühr von 1.000 Euro sowie 15 Prozent des Umsatzes mit den nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten zahlen, wobei Otto diese Zahlen nicht bestätigte. Offiziell ist nur: "Wir planen den Aufbau einer Internetplattform, über die Apotheken als unsere Partner Arzneimittel anbieten können", so Unternehmenssprecher Thomas Voigt. Der Startschuss soll jetzt mit fünf bis zehn Hamburger Apotheken erfolgen. Allerdings wurde der Start, der ursprünglich mal für Juli vorgesehen war, verschoben. Der Grund: Die potenziellen Partner zeigten zu wenig Interesse.
(9.10.2011) Quelle: Hamburger Abendblatt