Verschlimmbesserte Reform?

Durch die beschlossenen Nachbesserungen bei der Studienreform werde alles nur noch schlimmer, urteilt Maschinenbau-Prof Manfred Hampe in einem Interview mit der Zeit.

Als Beispiel führt er die geplante Mindestgröße von sechs Credits pro Studienmodul an. Diese soll eigentlich verhindern, dass allzu viele Klausuren geschrieben werden müssen. Sie führe aber zum einen dazu, dass viele kleine sinnvolle Fächer, etwa interdisziplinäre Projekte, damit nicht mehr angeboten werden könnten, außer man blase sie auf unsinnige sechs Credits auf. Zum anderen werde es für deutsche Studierende unmöglich, die im Ausland verbreiteten kleinen Module hierzulande anrechnen zu lassen. Im Gegenzug könnten ausländische Studenten mit unseren neuen Monstern wenig anfangen. Hampe regt an, dass man einer übergroßen Zahl an Klausuren auch über alternative Prüfungsleistungen wie Essays, Vorträge oder praktische Projekte beikommen könne. (8. März 2010)

Quelle: Die Zeit

Bologna-Prozess