Vom Schmuddeldiscounter zum Traum-Arbeitgeber?

Der Bekleidungsdiscounter Kik aus Bönen bei Unna will sein Schmuddelimage abstreichen. Angeblich sittenwidrige Löhne, Schadstoffe in Textilien und Zulieferer, die mit Kinderarbeit ihr Geld verdienen - in der Vergangenheit machte die Tengelmann-Tochter wahrlich mit Negativschlagzeilen von sich reden.

Jetzt soll Michael Arretz, seit Sommer 2010 in der Kik-Geschäftsführung für Öffentlichkeitsarbeit, Qualitätssicherung und Nachhaltigkeitsmanagement zuständig, für den Wandel vom Saulus zum Paulus sorgen. Das Ziel: Die Westfalen wollen vor allem eins: als attraktiver Arbeitgeber gelten, berichtet die FAZ.

Bereits vor einem Jahr preschte Kik in Sachen Mindestlohn vor und führte als erster Discounter bundesweit ein Basisentgelt von 7,50 Euro pro Stunde ein. Kik trat zudem dem Handelsverband HDE bei, wenn auch - so schreibt die FAZ - ohne Tarifbindung. Im Logistikbereich am Stammsitz Bönen sowie in Österreich ließ das Unternehmen, das 18.000 Mitarbeiter beschäftigt, erstmals zu, dass ein Betriebsrat eingerichtet wurde. Die Qualifikation der Lieferanten soll inzwischen komplett durch unabhängige Institute überprüft werden. Eine speziell gegründete Serviceeinheit soll sich vor Ort im wichtigsten Produktionsland Bangladesh um die Arbeitsbedingungen und Qualitätskontrollen kümmern. Als erster Discounter plant Kik nun 2011 einen Nachhaltigkeitsbericht vorzulegen.

Im Verdrängungswettbewerb mit dem irischen Bekleidungsdiscounter Primark setzt Kik seine Expansionsstrategie weiter fort und  will sich noch stärker in den Stadtzentren ansiedeln. Derzeit unterhält Kik in Deutschland 2.500 Filialen, sieht aber Potenzial für 500 weitere. (7. Juni 2011)

Quelle: FAZ

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