Nach wie vor verkaufen die meisten Unternehmensberatungen heute ihren Kunden noch Arbeitsstunden. Doch das Geschäftsmodell hat sich laut Source for Consulting-Studie überholt oder muss zumindest erweitert werden. Künftig verrechen die Consultingunternehmen das Wissen ihrer Mitarbeiter nicht mehr in Stunden, sondern verpacken es auch in standardisierten Softwareprodukten, die den Kunden angeboten werden. Der „Cloud Navigator“ von BearingPoint ist ein erstes Beispiel für ein solches Softwareprodukt.
Die Verschiebung hilft, den „War for Talent“ zu entschärfen, weil für die Betreuung von Softwareprodukten nicht mehr massenhaft MBA-Absolventen von Eliteunis gebraucht werden. Und durch die geringere Abhängigkeit von Talenten sparen die Häuser auch Personalkosten ein.
Dass damit Beratung noch lange nicht zur Commodity (Massenware) verkommt, liegt zum Teil an den Kunden selbst. Drei Bedingungen müssten erfüllt sein, damit das Beratungsgeschäft durch Lösungen von der Stange und weitgehende Standardisierung und Maschinisierung zum Commodity-Geschäft verkommt: eine kodifizierte Dienstleistung (weitgehend dokumentenbasierter Wissensaustausch), ein Verständnis beim Kunden, um die Software der Unternehmensberatungen passgenau in die eigene Wertschöpfung zu integrieren und eine entsprechende Nachfrage. Gerade bei Punkt 2 hakt es bei den meisten Kunden. Sie werden deshalb auch weiterhin auf die Dienste von leibhaftigen Unternehmensberatern setzen müssen.
Quelle: consultingsearcher.com, 3.10.2014
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