Warth & Klein steigt ins Bankgeschäft ein

Das Geschäft mit der Prüfung und Beratung von Privatbanken in Deutschland liegt bisher zu 95 Prozent in den Händen der Big4. Das belegt eine aktuelle Studie der Universität Würzburg. Jetzt allerdings tritt Warth & Klein Grant Thornton an, den Großen zumindest ein Teil des Kuchens abzuluchsen, meldet Wiwo Online.

Größte Hürde beim Versuch in den Markt der Prüfung und Beratung von Banken einzusteigen, war für mittelständische Wirtschaftsprüfer bislang die Tatsache, dass sie nicht genügend Spezialisten an der Hand hatten, die sich in der hoch spezialisierten Materie auskennen. Klaus Günther Klein, Geschäftsführer von Warth & Klein Grant Thornton, könnte es jetzt über ein Joint Venture mit dem Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband (RWGV) gelingen, diesen Engpass zu überwinden. Der RGWV ist einer von sechs Prüfverbänden in Deutschland, die für die Prüfung der Abschlüsse von Genossenschaften zuständig sind. Unter den rund 700 genossenschaftlich organisierten Mitgliedsunternehmen des RWGV sind 188 Kreditgenossenschaften wie etwa die Apobank oder die GLS-Bank. Der RWGV verfügt daher über 150 Bankenexperten, darunter 25 Wirtschaftsprüfer, die er auch in das neue Konsortium mit Warth & Klein einbringen wird. Klein: „Mit diesem Know-how können wir erstmals verstärkt in den Prüfermarkt für Privatbanken einsteigen.“

Der Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband will über das Joint Venture seinen Mitgliedern hingegen jetzt auch im Ausland Prüfungsleistungen aus einer Hand und nach einheitlichen Qualitätsstandards anbieten. „Im Zuge der Internationalisierung haben viele Genossenschaften im Ausland Tochterfirmen gegründet, die wir selbst nicht prüfen können“, sagte Siegfried Mehring, Chef des RWGV gegenüber der Wirtschaftswoche.

(02|2013) Quelle: Wiwo


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