So fordert der Autor auf t3n „mehr Zeit für echte Gespräche“. Seine Kritik am Status quo: Meist gehe es im Austausch zwischen Chef und Mitarbeiter um die Abwicklung des Tagesgeschäfts. Um sicherzustellen, dass alles rund läuft. Befindlichkeiten oder Visionäres kommen dort selten zu Sprache. Für eine gute Mitarbeiterführung ist ein Jour fixe zu wenig.
Dabei sei gerade das, so schreibt der Autor, wichtig zur beidseitigen Orientierung: Was erwartet der Mitarbeiter vom Chef und umgekehrt? Wo steht der Mitarbeiter vor beruflichen oder privaten Herausforderungen – und wo kann er Unterstützung gebrauchen? So etwas einmal im Jahr im Zielvereinbarungsgespräch zu thematisieren, sei zu wenig für ein gutes gegenseitiges Vertrauensverhältnis. So lerne man sich nicht genug kennen. Und der vordringlichsten Chef-Aufgabe, Mitarbeiter weiterzuentwickeln, komme man damit auch nicht nach.
Die Empfehlung des t3n-Beitrags: One-to-One-Gespräche, eine halbe Stunde pro Woche miteinander reden „außerhalb der täglichen Routine“. Was – hochgerechnet aufs Team – für einen Chef nach viel Zeitinvestment klingt, zahle sich langfristig aus, weil alle mehr als bisher am selben Strang ziehen und weil der Chef Warnsignale früher empfängt, zum Beispiel bei Wechselwilligen oder Burnout-Gefährdeten. Auf lange Sicht fühlen sich die Teammitglieder durch die ungeteilte Aufmerksamkeit des Chefs besonders wertgeschätzt.
So setzt man One-to-Ones als dreiteilige Gespräche um:
1.) Intro: Der Chef regt ein Thema an, stellt offene Fragen. Wie lässt sich zum Beispiel der neue Kunde an oder was ist derzeit die größte Herausforderung? Wichtig: der Mitarbeiter redet, der Chef hört zu.
2.) Eigene Themen: Was brennt dem Chef auf der Seele? Hier kann er es loswerden.
3) Gemeinsame To-dos: Hatte man sich gemeinsame Ziele oder Projekte vorgenommen, kann man jetzt über den Stand reden.
Wichtig, so der t3n-Beitrag: Die Teile 2 und 3 kommen erst dran, wenn der Mitarbeiter genug Zeit hatte seine Themen zu besprechen. Und wenn er für 1.) die ganzen 30 Minuten braucht, dann ist das eben so.
Gerade am Anfang dürfte sich das Format für Führungskraft und Mitarbeiter eigenartig anfühlen. Das ist normal, darf auch ruhig thematisiert werden und gibt sich schnell.
Quelle: t3n